Überall im Dom sind sogenannte Opferstöcke für Spenden aufgestellt. Lange Zeit wurden Gelder entwendet. Doch ein Rüpel schoss den Vogel komplett ab.
Im Überblick:
- Bis 2010 leerten Diebe regelmäßig die Opferstöcke im Kölner Dom aus.
- Die ehemalige Dombaumeisterin hatte den Auftrag, was dagegen zu unternehmen.
- Und das tat sie auch, mit Hilfe aus der Schweiz und aus der Hochschule.
Was bis 2010 im Dom geschah
Man muss schon sehr skrupellos sein, um in einer Kirche die Spenden der Gläubigen zu stehlen. Und da diese im Kölner Dom in aufgestellten Spendenbehältern gesammelt werden, ist auch ein gewisser Einfallsreichtum notwendig. Denn mal eben heraustragen konnte man die Opferstöcke nicht.
Bis ins Jahr 2010 gab es unterschiedliche Opferstöcke im Kölner Dom, die jedoch allesamt von Langfingern geleert wurden. Und auch wenn deren Taten verwerflich sind, so muss man doch sagen, dass es teilweise tatsächlich richtig Arbeit war an das Geld zu kommen.
- Eine beliebte Methode war zum Beispiel das "Angeln" von Münzen oder Scheinen durch den Einwurfschlitz mithilfe eines in Klebstoff getränkten Fadens.
- Andere Diebe stopften den Opferstock mit Papiertüchern aus, sodass die eingeworfenen Spenden weit oben blieben und leichter "geborgen" werden konnten.
Was danach geschah
Irgendwann war das Maß voll und die damalige Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner sollte sich mal nach diebstahlsicheren Alternativen umschauen, die im Idealfall optisch mehr hermachten als die bisherigen Opferstöcke.
So entstand ein Zusammenspiel zwischen Dombaumeisterin, Studenten der Hochschule für Design und einer Schweizer Spezialfirma für Tresore. Das Ergebnis:
- Die Studenten entwarfen steinerne Stelen mit Ornamenten und mit glatten Oberflächen. Vorteil: die trägt keiner so schnell weg.
- Die Schweizer Spezialfirma entwarf stählerne Einwurfboxen, die in die Stelen eingelassen wurden. Vorteil: der Münzeinwurf hat eine Art Widerhaken und der Scheineinwurf ist so klein, dass kein Schein wieder rauskommt, der einmal drin ist.
Die Dombaumeisterin muss sich nicht mehr um Spendendiebstahl im Dom sorgen.
Fazit:
Wer hätte gedacht, dass man Spenden im Dom vor Dieben schützen muss. Traurige Welt. Aber für wen Spenden klauen schon krass ist, der wusste nicht, dass einst sogar jemand in einen der Opferstöcke gepinkelt hat, wie die ehemalige Dombaumeisterin gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger erzählte. Es gibt nichts, was es nicht gibt
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