Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik der KVB aufgerufen (Foto: IMAGO / Panama Pictures)

Die Entscheidung ist gefallen: Die Gewerkschaft Verdi hat in einer Urabstimmung den Weg für mögliche unbefristete Streiks freigemacht. Der öffentliche Nahverkehr in Köln könnte bald über mehrere Tage lahmgelegt werden.

Im Überblick:

  • Verdi-Mitglieder*innen hatten die Beschäftigten der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) im März zu einer Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen.
  • Die Abstimmung wurde jetzt beendet: 97 Prozent der Mitglieder*innen stimmen für längere Streiks.
  • Das heißt: Die KVB könnte bald von mehrtätigen Ausfällen betroffen sein.

Verdi gewährt: Längere Streiks im ÖPNV in Köln

Die Gewerkschaft Verdi hat in einer Urabstimmung den Weg für unbefristete Streiks im öffentlichen Nahverkehr freigemacht – eine bemerkenswerte Mehrheit von 97 Prozent der etwa 30.000 befragten Gewerkschaftsmitglieder*innen will einen unbefristeten Arbeitskampf führen.

  • Bisher hielten die Warnstreiks der KVB nie länger als 48 Stunden an – durch die Abstimmung könnte sich das bald ändern.
  • Unbefristete Streiks könnten den Kölner Nahverkehr erheblich beeinflussten und den Bahnverkehr nicht nur für mehrere Stunden, sondern gleich mehrere Tage lahmlegen.
  • Die Streiks könnten damit sogar den sechstägigen Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Anfang 2024 übertreffen – dieser war der längste in der deutschen Bahngeschichte.

Forderungen und Auseinandersetzung um Streikrecht

Das Votum der Verdi-Mitglieder erhöht den Druck auf die Arbeitgeber*innen in den laufenden Tarifverhandlungen enorm – gefordert werden nach wie vor bessere Arbeitsbedingungen sowie höhere Löhne.

  • Die drohenden Streiks erinnern stark an den aktuellen Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn (DB) – innerhalb der letzten Monate haben Mitarbeitende der Bahn insgesamt sechs mal gestreikt. Und das für mehrere Tage.
  • Beide Parteien wurden wegen der Streik-Länge und den ausbleibenden Verhandlungserfolgen stark kritisiert – auch hier haben sich GDL und DB noch nicht final geeinigt.
  • Dies führte immer wieder zu politischen Forderungen, das Streikrecht in Deutschland anzupassen – so berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Fazit:

Die Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi öffnet die Tür für mögliche unbefristete Streiks im öffentlichen Nahverkehr in NRW. 97 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder*innen stimmten für einen solchen Arbeitskampf. Erhebliche Verkehrsproblemen drohen also auch bald in Köln, wenn die KVB betroffen ist. Ob die nächste Streikwelle schon im April droht, ist noch nicht klar – allerdings zu befürchten.

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