Der Sieg in Hoffenheim bekam einen schalen Beigeschmack: Kapitän Jonas Hector hat fünf Spiele vor Saisonschluss sein Karriereende im Sommer angekündigt.
Im Überblick:
- Der 1. FC Köln hat durch den Sieg in Hoffenheim 35 Punkte und den Klassenerhalt sicher.
- Jonas Hector teilte dem Team seinen Entschluss mit, im Sommer aufzuhören.
- Was der FC-Kapitän in Zukunft macht, ist offen.
Als der Klassenerhalt nach dem 3:1 bei der TSG Hoffenheim in trockenen Tüchern war, mischte sich in die Euphorie des endgültig geschafften Klassenerhalts gleich ein bisschen Wehmut. Denn Jonas Hector teilte den Teamkollegen in der Kabine mit, dass er seine Karriere am Saisonende an den Nagel hängt.
Der "Capitano“ geht mit nur 32 Jahren von Bord: "Nach meiner Familie war es mir wichtig, als Erstes meine Mannschaft, das Trainerteam und den Staff zu informieren. Für den Moment möchte ich nicht mehr sagen, als dass ich unheimlich dankbar für das bin, was wir beim FC zusammen haben“, erklärte Hector.
FC-Kapitän Jonas Hector informierte die Mannschaft
Sportchef Christian Keller und Trainer Steffen Baumgart waren schon länger in die Gedankenspiele des Ex-Nationalspielers eingeweiht. Die Mannschaft reagierte mit einem langen Applaus und war doch geschockt, denn sie spürten wie die Fans: Hier geht eine wahre Klub-Legende von Bord.
Denn während andere immer wieder schnell das Weite suchten, blieb Hector dem FC auch in den größten Krisen treu. Er ging mit "durch et Füer“ und führte seinen Klub aus der Zweiten Liga zurück in die Bundesliga.
Jonas Hector: Elf Jahre Profi beim 1. FC Köln
Der FC nach der "Schwarzen Wand“ von 2012, als der Abstieg gegen den FC Bayern von den Fans mit Rauchbomben eingerahmt wurde, wird für immer mit dem Namen Hector besetzt sein. Im Pokalspiel in Unterhaching brachte Holger Stanislawski den aus dem Saarland gekommenen Spieler, nur zwei Jahre später debütierte Hector in der Nationalmannschaft.
Auch beim FC war er nicht mehr wegzudenken, bestritt 233 Bundesliga-Spiele, erzielte zwölf Tore, feierte die Rückkehr in den Europapokal nach 25 Jahren und ließ sich auch vom Werben großer Klubs nicht locken. Als der FC Barcelona ihn zu Gesprächen ins Nou Camp einlud, fuhr Hector nicht einmal hin – kein Interesse. Auch Borussia Dortmund buhlte mehrfach vergeblich um den bodenständigen Profi.
Der FC versucht nun, ihn mit einer neuen Aufgabe an den Klub zu binden. Doch was Hector, der in Auersmacher, dem Ort seiner Eltern Grundstücke erworben hat, vorhat, weiß derzeit niemand.
Für Sportchef Keller wird die Aufgabe durch die Entscheidung nicht einfacher. Mit Ellyes Skhiri geht ein weiterer Leistungsträger im Sommer und noch ist unklar, ob der Transferbann aufgehoben werden kann. Auf Köln wartet eine Saison in schwerer See – und das ohne ihren Kapitän.
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