Seit April dürfen Frauen in den Köln Bädern obenrum die Hüllen fallen lassen. Einige Meinungen gehen auseinander - und zwar nicht nur zwischen den Geschlechtern. Wir beleuchten das Thema aus weiblicher Sicht.

Im Überblick:

  • Seit der Bekanntgabe durch die Kölnbäder wird das Thema "oben ohne" heiß diskutiert.
  • Besonders unter den Frauen scheint Uneinigkeit zu herrschen.
  • Von Unsicherheit über Gleichgültigkeit bis hin zu Ängsten. Die Palette der Argumente ist breit.

Oben ohne im Schwimmbad polarisiert 

Gerade empörte Kommentare, die nach dem vermeintlichen Problem suchen, machen’s klar: Blanke Brüste sind auch 2023 noch ein großes Thema. Selbst – oder vielleicht auch gerade – für emanzipierte Frauen.

Die Reaktionen auf die Berichte zur neuen Badekleiderordnung in Twitter, Facebook & Co. sprechen Bände. Sind viele Kommentare männlicher Zeitgenossen pro oben ohne oder gar sexistischer Natur, spalten sich die Frauen in mehrere Lager.

  • "Gibt ja so schon genug Unruhe in den Bädern", schreibt eine Facebook-Nutzerin. Außerdem fragt sie: "Muss man denn wirklich alles sehen und offensiv ins Gesicht gedrückt bekommen?"

Während alte FKK-Verfechterinnen sich über die Aufregung amüsieren und auf Spanien in den 80ern oder die Côte d'Azur verweisen, scheint die Angst vor Blicken oder Übergriffen noch zu überwiegen.

  • "Die Frauen, die das wollen, gehen an ihren Stammsee und wollen im Normalfall ihre Ruhe und nicht alle paar Sekunden wie Freiwild begafft oder belästigt werden", findet eine weitere Facebook-Userin.

Ein Grund des Zweifels: Ein persönlicher Kommentar

Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist die Freude über die Gleichberechtigung verhalten. Fast alle empfinden es als richtig, dass jedem Geschlecht das Schwimmen nur im Höschen erlaubt ist. Aber das weltoffene Köln oder Deutschland allgemein, scheint immer noch nicht bereit.

Es fehlt der Glaube daran, dass die binäre Brille bereits verschwunden ist. Bis dahin müssen die Sehgewohnheiten immer noch mit einem kleinen Fetzen Stoff vor der Brust bedient werden.

In einigen Kommentaren blicken Frauen der neuen Regelung optimistisch entgegen und wünschen, "dass es gut läuft". Da schließe ich mich doch gerne an!

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