Die Niederlassung in der Innenstadt ist dem Rotstift des schwedischen Modehändlers zum Opfer gefallen. Doch ein Ende in der Krise ist in Sicht.
Im Überblick:
- Ende April schloss der schwedische Modehändler H&M seine Filiale in der Kölner Schildergasse.
- Das Unternehmen reagierte damit auf zuletzt zurückgehende Gewinne und die Krise im Textilhandel.
- Die anderen Niederlassungen in Köln sind von dem Kostensenkungsprogramm nicht betroffen.
Modehändler durchlaufen Krise
Am 29. April gingen in der H&M-Filiale in der Schildergasse die Lichter aus. Eine weitere Filiale in Hannover soll im Oktober folgen, berichtet die Frankfurter Rundschau mit Verweis auf das Branchenblatt “Textil Wirtschaft”. Das Unternehmen gab wirtschaftliche Gründe für die Entscheidung an. Damit gesellen sich die Skandinavier zu einer Reihe anderer Modehändler, die derzeit finanziell angeschlagen sind. Zuletzt suchte Peek & Cloppenburg wegen sinkender Umsatzzahlen Zuflucht in einem Schutzschirmverfahren.
- In den zurückliegenden Jahren schloss H&M deutschlandweit insgesamt 38 Läden.
In den Niederlassungen auf der Hohe Straße und in Kalk geht der Betrieb indes ungeachtet des Kostensenkungsprogramms weiter.
Die Krise hat drei Ursachen
Die Ursache der Krise, in der sich weite Teile der Modehändler gegenwärtig befinden, hatte zunächst zwei Gesichter: Zum einen ein boomender Online-Handel, zum anderen die Nachwehen der Corona-Pandemie. Bereits 2021 sprach H&M von einem bevorstehenden Abbau von 800 Arbeitsplätzen. Im vergangenen Jahr, so ließ das Unternehmen im Januar wissen, habe man zudem unter den hohen Energie- und Einkaufskosten gelitten. “Eine Rolle spielte hierbei auch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und die daraus resultierende hohe Inflation”, schreibt die Frankfurter Rundschau.
- Aus Russland, einem bislang lukrativen Markt, zog sich H&M wie zahlreiche andere internationale Unternehmen zurück.
Das Panorama hellt sich wieder auf
Mit einem Mix aus Kosteneinsparungen und Investitionen will H&M in diesem Jahr eine Trendwende herbeiführen. Ziel seien steigende Umsätze bei verbesserter Rentabilität, teilte das Unternehmen zu Jahresbeginn mit. Und tatsächlich scheint es wieder bergauf zu gehen mit den Schweden: Im ersten Quartalsbericht wies der Modehändler deutliche Zuwächse aus.
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