Wer sich aus nachhaltiger Produktion ernähren möchte, muss erfahrungsgemäß tiefer in die Tasche greifen. Bio ist zwar schön und gut, aber auch meist deutlich teurer als das Standardprodukt. Diesen Trend bekommen jetzt die spezialisierten Supermarktketten zu spüren. Zumal selbst Aldi &Co. vermehrt nachhaltige Kost im Angebot haben.
Im Überblick:
- Ende März musste die SuperBioMarkt-Filiale am Zülpicher Platz schließen.
- Das Unternehmen gibt als Grund wirtschaftliche Überlegungen an.
- Zuletzt hatte auch die Kette Basic Insolvenz anmelden müssen.
Deutlicher Abwärtstrend beim Einkauf in Bio-Supermärkten
Alles bio, oder was? Vor wenigen Jahren noch voll im Trend, scheint der bürgerliche Drang zum nachhaltigen Einkauf im ökologisch korrekten Supermarkt im Zuge der allgemeinen Preissteigerungen an Dynamik verloren zu haben.
Neben der Einzelhandelskette Basic trifft es nun auch SuperBioMarkt, die bundesweit 27 Filialen betreibt. Im Sommer 2022 hatte das Unternehmen ein Schutzschirmverfahren beantragt, die ersten Konsequenzen zeigen sich bereits.
- Ende März machte die Filiale am Zülpicher Platz dicht, die zweite Filiale des Münsteraner Unternehmens im Belgischen Viertel bleibt erhalten.
- Der Grund: "Die Filiale am Zülpicher Platz trägt sich nicht", sagte Unternehmenssprecher Linus Weistropp dem Express.
- Von den Schließungen sind zehn Mitarbeiter*innen betroffen. Sie erhalten vom Unternehmen ein Angebot, in anderen Filialen zu arbeiten.
- Im Rahmen des Verfahrens gingen bereits bei zwei Niederlassungen in Düsseldorf und bei einer in Aachen die Lichter aus.
Konkurrenz durch Marktriesen
Die ungewöhnlich hohe Inflation ist offenbar nicht der einzige Grund, warum Bio-Ketten, die preislich im oberen Segment angesiedelt sind, in letzter Zeit schwächeln.
- Einer Studie des Marktforschers GfK zufolge sind nachhaltige Produkte zwar weiterhin gefragt, diese werden aber nicht zwingend im Bio-Fachhandel gekauft.
- Auch Einzelhandelsriesen wie Aldi, Lidl, Rewe & Co. sind längst auf den Bio-Zug aufgesprungen und haben Produkte von Demeter, Naturland und anderen nachhaltigen Herstellern in ihren Regalen.
Fazit:
Vom harten Preiskampf, der im deutschen Einzelhandel seit Jahren geführt wird, bleiben somit auch die Bio-Läden nicht verschont.
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