Plastic2Beans-Gründer Kalie-Martin Cheng revolutioniert den Kaffeemarkt mit fairem Kaffee aus Afrika und unterstützt gleichzeitig das Recycling in Äthiopien. In unserem Interview teilt er seine inspirierende Vision für eine nachhaltige Zukunft.
Im Überblick:
- Mit dem Gedanken daran, wie wohl seine Töchter in Zukunft auf diesem Planeten leben werden, entwickelte sich Kalies Leidenschaft für Nachhaltigkeit und die Idee für Plastic2Beans.
- Aus Äthiopien in Köln angekommen, können Kölner*innen seinen Kaffee im Impact Café genießen und helfen, mit jedem Schluck bei seinen sozialen und nachhaltig orientierten Projekten.
- Nicht nur Kaffeeliebende Kölner*innen profitieren von Kalies Idee, er bietet unter anderem auch Workshops über nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen in Köln an.
1. Wie genau kamst du mit dem Thema Nachhaltigkeit in Berührung?
"Eigentlich bin ich promovierter Polymerchemiker. Doch mein vorheriger Job in einem Chemielabor war wenig sinnstiftend. Als frischer Papa in Elternzeit kreisten meine Gedanken viel darum, wie ich mein Wissen für eine enkelfähige Zukunft einsetzen kann.
Wie es der Zufall so will, lernte ich im Schwimmbad den gebürtigen Äthiopier Abiye kennen, weil unsere Kinder zusammen spielten. Uns verband direkt die Leidenschaft zu Kaffee und auch zu Kunststoffen.
Zusammen entwickelten wir in den darauffolgenden Monaten das Konzept von Plastic2Beans. Ende 2018 habe ich Plastic2Beans dann gegründet."
2. Was ist dein Gedanke hinter Plastic2Beans?
"Plastic2Beans hat das Ziel, Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie Äthiopiens zu ermöglichen, weil dort der Impact von fehlender High-End-Technologie und Know-how am größten ist. Wir gehen bei unserer Entwicklungszusammenarbeit wissenschaftlich und systematisch vor, indem wir Lücken identifizieren und wie ein Motor wirken, der entscheidende Projekte Wirklichkeit werden lässt.
Gerade arbeiten wir zum Beispiel an der Umsetzung der ersten PET-Bottle-to-Bottle Recyclinganlage Ostafrikas, die in Zukunft 30.000.000 kg CO₂ einsparen wird - jährlich!
Doch die Entwicklungszusammenarbeit wirft über sehr lange Zeiträume keine Erträge ab. So sind wir auf die Idee gekommen, den Kaffee in einem außergewöhnlichen Geschäftsmodell mit dem Recycling zu verbinden. Aus Äthiopien bringen wir hochqualitativen Spitzenkaffee nach Deutschland. Er ist biologisch und wassersparend in natürlichen Waldgärten angebaut. Unser Impact Coffee hat einen ökologischen und sozialen Impact und jede Tasse hilft, Klima-Projekte zu finanzieren."
3. Was denkst du, könnt ihr mit nachhaltigem Kaffee in Köln ändern?
"Unser Impact Coffee bewirkt viel Gutes. In Kölner Schulen, die unseren Kaffee beziehen, geben wir Workshops über nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen. Während wir in Äthiopien Politik und Industrie verändern, wirken wir hier in Deutschland durch Bildung und Genuss.
Schlürfen for a better world eben. Am besten erlebt ihr unseren Kaffee in unserem Impact Café in Köln-Sülz. Mit Veranstaltungen wie die Green Cuisine Cologne, Hinterhofkonzerte, Kunstausstellungen wollen wir das bewusste Zusammenleben lokal fördern."
Mehr über Kalie, Plastic2Beans und Nachhaltigkeit erfahrt ihr auf Plastic2Beans.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.