Die Polizei Köln ermittelt wieder im Cold Case Seckin Caglar und führt dazu DNA-Abgleiche zur Täterermittlung durch. Doch 65 der vorgeladenen Männer sind vergangenen Sonntag nicht erschienen. Womit sie jetzt rechnen müssen.
Im Überblick:
- Vor über 31 Jahren wurde die damals 16-jährige Seckin Caglar nahe einer KVB-Haltestelle ermordet. Bis heute ist der Täter unbekannt.
- Die Polizei führte am 26. März zum zweiten Mal Speichelproben durch.
- Das Problem: Nur 290 der 355 aufgeforderten Männer haben die Teilnahme bewilligt.
Die Details:
Am 16. Oktober 1991 wurde die Auszubildende Seckin Caglar tot in der Nähe der ehemaligen KVB-Station Poll-Autobahn aufgefunden. Caglar wurde damals sexuell missbraucht und anschließend erwürgt. Der Verantwortliche konnte bis heute nicht ermittelt werden. Aber Hoffnung bleibt, denn: Eine fremde DNA konnte damals am Tatort sichergestellt werden.
- Alle 355, damals zwischen 14 und 75 Jahren alte Männer, die Zugang zum Tatort hatten, wurden aufgefordert, an einer Reihen-Speichelprobe in einem Poller Schulgebäude teilzunehmen.
- Der zweite Termin fand vergangenen Sonntag, am 26. März, statt.
- Aber: Nur 290 der 355 eingeladenen Männer erschienen zur Speichel-Entnahme, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
Das sind die Konsequenzen
Was droht den Männern, die ihre DNA nicht dem Bundeskriminalamt übergeben?
- "Wer sich weigert, daran teilzunehmen, wird nicht automatisch beschuldigt“, erklärt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
- Dennoch sei es nicht ratsam, die Bitte abzulehnen, denn: "Wir werden uns diese Personen dann näher ansehen müssen.“, so Bremer.
Grundsätzlich sei niemand dazu verpflichtet, bei einem DNA-Test zu partizipieren. Ausnahme: Bestimmte Tatsachen begründen den Verdacht, dass eine Person die Straftat begangen hat. In einem solchen Fall, so Rechtsanwältin Linda Röttig, kann die DNA-Untersuchung zwangsweise, nach §81 a StPO, angeordnet werden.
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