120 Jahre lang produzierte das Frechener RWE-Werk Braunkohlebriketts für Deutschland und Europa. Jetzt geht die Ära des klimaschädlichen Brennstoffs im Kölner Vorort zu Ende, in Zukunft sollen auf dem Gelände Industriearbeitsplätze entstehen.
Im Überblick:
- Mit der Brikettfabrik in Frechen gingen vor wenigen Tagen bei der letzten ihrer Art in Westdeutschland die Lichter aus.
- Die Briketts wurden in Haushalten und Industrie in nahezu ganz Westeuropa eingesetzt.
- Gut die Hälfte der zuletzt rund 500 Mitarbeiter*innen geht in den Ruhestand, der Rest wird in anderen RWE-Betrieben eingesetzt.
Die Details:
- 120 Jahre lang presste das Frechener Werk, das zum RWE-Konzern gehört, zermahlene Braunkohle in Brikettform.
- Das Ende der Brikettproduktion erfolgt laut RWE im Zuge des deutschen Kohleausstiegs.
- Bis zum endgültigen Ausstieg 2030 wird in Frechen weiter Braunkohlestaub hergestellt, der der Industrie als Brennstoff dient.
- Im letzten Produktionsjahr stellte das Werk in Frechen – unter dem Markennamen Union – rund 300.000 Tonnen an Briketts her. Zum Vergleich: 2021 waren es noch rund 685.000 Tonnen.
- Auf dem frei werdenden Gelände sollen nach Vorstellung von RWE Arbeitsplätze in der Industrie entstehen. Einen Interessenten hierfür soll es bereits geben.
- Mit Beginn der 1960er-Jahre wurde Braunkohle überwiegend zur Erzeugung von Strom verwendet.
- Die Hintergründe:
- Jahrzehntelang seien die Briketts das wichtigste Erzeugnis der rheinischen Braunkohlenindustrie gewesen, sagte ein RWE-Sprecher.
- Seit den 1960er-Jahren liefen Öl und Gas fossilen Festbrennstoffen wie Kohle zunehmend den Rang ab, vor allem bei der Beheizung von Wohnungen.
- Zur Hochzeit der Braunkohlenindustrie produzierten die 20 Fabriken im Rheinischen Revier insgesamt 13,6 Millionen Tonnen Briketts pro Jahr.
- Nach dem Aus des Frechener Werks produziert in Deutschland nur noch das Lausitzer Braunkohlenrevier Briketts.
Über das Thema informierte die Südddeutsche Zeitung.
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