Die Beträge für die Kinderbetreuung in Köln unterscheiden sich stark (Foto: iStock/ Tatsiana Volkava).

Die Kosten für die Kita-Betreuung von Kindern unterscheiden sich in Köln und der Region stark. Während manche nichts zahlen, müssen andere mehr als 1200 Euro pro Monat ausgeben. Das liegt an verschiedenen Faktoren.

Im Überblick:

  • Die Unterschiede bei monatlichen Kita-Beiträgen in Köln und der Region sind enorm.
  • Die Beiträge hängen vom Alter der Kinder, dem Einkommen der Eltern und dem Wohnort ab.
  • Hohe Kita-Beiträge treffen Familien mit geringerem Einkommen besonders stark.

Teure Kinderbetreuung – eine Belastung für Eltern

In Köln und Umgebung unterscheiden sich die jeweiligen Kita-Beiträge stark voneinander. Einige Eltern müssen nichts zahlen, andere werden mit Beiträgen von mehr als 1200 Euro pro Monat konfrontiert – das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

  • Für das Institut der deutschen Wirtschaft hat der Ökonom Geis-Thöne Beitragsregelungen in 82 deutschen Großstädten untersucht.
  • Das Ergebnis: Die Gebührenregelungen für die Kinderbetreuung unterscheiden sich deutschlandweit stark.
  • Je jünger das Kind und je höher der Betreuungsumfang, desto mehr müssen Eltern zahlen.

Wie viel zahlen Eltern für die Kita?

Die Kostenunterschiede resultieren aus dem Alter des Kindes, dem Einkommen der Eltern und dem Wohnort. Die Höhe der Beiträge legt dabei das für eine Kommune zuständige Jugendamt fest. Gleich bleibt für alle Kinder in NRW: Die letzten zwei Jahre vor der Einschulung sind beitragsfrei.

  • Einjährige Kinder in Köln: Ab einem Jahreseinkommen von 35.000 Euro zahlen Eltern 148 Euro, ab 50.000 Euro werden 332 Euro fällig und bei über 100.000 Euro der Höchstbeitrag von 638 Euro.
  • Zweijährige Kinder in Köln: Ab einem Jahreseinkommen von 35.000 zahlen Eltern denselben Beitrag von 148 Euro, ab 50.000 Euro werden 302 Euro fällig und bei über 100.000 Euro der Höchstsatz von 491 Euro.
  • Dreijährige Kinder in Köln: Ab einem Jahreseinkommen von 35.000 zahlen Eltern lediglich 42 Euro, ab 50.000 Euro werden 194 Euro fällig und bei über 100.000 Euro der Höchstsatz von 396 Euro.

Vergleich zu anderen Städten in NRW

Eine einheitliche Regel in NRW gibt es nicht. Die Unterschiede sind am deutlichsten bei den höchstmöglichen Beträgen sichtbar.

  • In Bad Honnef und Bergisch Gladbach fallen ab einem jährlichen Einkommen von 140.000 Euro bzw. 200.000 Euro Gebühren von monatlich 1076 Euro Euro an.
  • In anderen Gebieten, wie Pulheim, zahlen Eltern bereits ab einem Einkommen von 96.000 Euro den Höchstsatz, der jedoch nur bei 381 Euro liegt
  • Für Familien mit einem mittleren Jahreseinkommen im Rhein-Sieg-Kreis ist die Betreuung von Kindern unter drei Jahren besonders hart: Ab einem Jahreseinkommen von 50.000 Euro werden 392 Euro pro Monat fällig. Mit einem Einkommen von bis zu 75.000 Euro steigt der monatliche Betrag auf 658 Euro.
  • Eltern, deren Kinder drei Jahre alt sind, zahlen im Oberbergischen Kreis am meisten: Monatlich werden 290 Euro bei einem Haushaltseinkommen von 50.000 Euro fällig, ab 75.000 Euro sind es 439 Euro pro Monat.
  • In Siegburg zahlen Eltern bereits ab dem dritten Lebensjahr ihrer Kinder bis zum Schuleintritt keine Betreuungsgebühren.
  • In Bergisch Gladbach zahlen Eltern von Kindergartenkindern gar nichts, sofern ihr Haushaltseinkommen unter 40.000 Euro liegt.

Finanzierung aus Steuern

Die Kita-Beiträge würden zu stark vom Einkommen der Eltern abhängen, kritisiert Geis-Thöne. Seine Forderung: Durch Steuern sollten alle Haushalte die Kinderbetreuung finanzieren.

  • Zudem fordert er bundesweit einheitliche Regelungen – wegen der aktuellen Haushaltslage der Länder und Kommunen sei das jedoch nicht überall umsetzbar.
  • Hohe Beiträge müssen laut Geis-Thöne vermieden werden, da sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren.

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