Ringturm am Ebertplatz, Abenddämmerung, Köln (Foto: IMAGO / imagebroker)

Gegensätzlicher könnte das Umfeld kaum sein. Während sich unten Junkies die Spritze setzen, wird im 26. und 27. Stockwerk edles Wohnen mit unabhängiger Warmwasserversorgung zelebriert.

Im Überblick:

  • Zu Füßen des Ebertplatzes wird derzeit ein Luxus-Penthouse zum Preis von 3,9 Millionen Euro angeboten.
  • Dafür gibt es auf zwei Wohnebenen unter anderem acht Zimmer, drei Bäder und einen 360-Grad-Panoramablick.
  • Ein nicht ganz unwesentliches Detail: Vor dem Hochhaus ist Kölns größter Drogenbrennpunkt zu Hause.

Luxus pur mit 360-Grad-Blick

Wer am Kölner Drogen-Hotspot Ebertplatz völlig abgehoben wohnen möchte und über eine bestens gefüllte Portokasse verfügt, dem bietet sich jetzt die Gelegenheit. Im Ringturm stehen die obersten zwei Stockwerke – zusammengeführt zu einem Luxus-Penthouse mit 314 Quadratmeter Wohnfläche – zum Verkauf. Für das edle Objekt will der Immobilienbroker NRW Sotheby's International Realty 3,9 Millionen Euro haben. Im Gegenzug darf sich der Käufer über folgende Features freuen:

  • Eine modernisiertes Penthouse mit 36 großformatigen Fenstern und einem Rundumblick über Köln.
  • Eine spektakuläre Einbauküche mit maßgefertigten Schränken und Barbereich.
  • Voll eingerichteter Fitnessbereich mit hochwertigen Techno-Gym-Geräten.
  • Audioanlage von Bang & Olufsen samt Decken- und Wandlautsprechern.

Unter dem Hochhaus stehen zudem zwei Tiefgaragenstellplätze zur Verfügung. Und das ist laut einer Meldung des Kölner "Express" nur eine kleine Auswahl der Annehmlichkeiten.

Kölner Drogenszene wird ausgeblendet

Angepriesen wird das Luxusobjekt über den Dächern des Ebertplatzes in einem “lebhaften und kulturell vielfältigen Stadtviertel”. Der markante Büroturm stehe in einem modernen Kontrast zu “malerischen Straßen”, die von Altbauten und Jugendstilhäusern gesäumt seien.

  • Die seit Jahren dort ansässige Drogenszene findet verständlicherweise keine Erwähnung in dem Anzeigentext.
  • Oben hui, unten pfui – gegensätzlicher könnte das Leben am Ebertplatz nicht sein, kommt die Boulevardzeitung zu dem Schluss.

Zur Erinnerung: Erst vor wenigen Wochen hatten besorgte und aufgebrachte Anwohner zu einer Informationsveranstaltung geladen, um das heikle Thema Drogen zu diskutieren.

Fazit

Köln nähert sich US-amerikanischen Verhältnissen immer mehr an. In Städten wie San Francisco oder New York koexistieren Elend und unfassbarer Reichtum seit jeher wie selbstverständlich.

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