Der Tatort: Das Geißbockheim des 1.FC Köln (Foto: IMAGO / Eduard Bopp)

Der Streit um den Ausbau des Geißbockheims im Kölner Grüngürtel erreicht einen neuen Höhepunkt: Die Fanszene des 1. FC Köln schaltet sich ein und will aktiv für den Erhalt ihrer Fußballheimat kämpfen.

Im Überblick:

  • Der 1. FC Köln plant seit Jahren einen Ausbau am Geißbockheim, der mit mehreren rechtlichen und politischen Hindernissen konfrontiert ist.
  • Der Verein erwägt einen Umzug, doch die Fans sehen den Standort am Kölner Grüngürtel als unverzichtbar.
  • Der Südkurve e.V. hat angekündigt, sich öffentlich für den Erhalt des Geißbockheims einzusetzen.

Fans setzen sich für den Erhalt von Geißbockheim ein

Der Südkurve 1.FC Köln e.V., ein Zusammenschluss von Fanclubs des 1. FC Köln, hat in einem Schreiben angekündigt, sich in Zukunft öffentlich für den Erhalt des Geißbockheims am Grüngürtel einzusetzen. Dieses Schreiben wurde während des letzten Heimspiels am Freitag, 16. Februar, gegen Werder Bremen verteilt – so berichtet der "Geissblog".

  • Die Fans sehen das Geißbockheim an der Franz-Kremer-Allee als einzigen Standort für den Verein und lehnen einen Umzug nach Marsdorf ab.
  • Die Fans argumentieren, dass das Geißbockheim seit Gründung des Vereins im Jahr 1948 im Grüngürtel beheimatet ist und seitdem zu einem zentralen Element der Vereinsidentität zählt.
  • Dabei betonen sie: "Es geht hier eben nicht um irgendein Trainingsgelände. Wir sind der 1. FC Köln und das Geißbockheim ist unsere Heimat. Das Geißbockheim gehört zur DNA unseres Clubs und ist damit maximal schützenswert."

Fans kritisieren Politik und Vereinsführung

Die Fans kritisieren sowohl die Politik als auch die eigene Vereinsführung für ihre Haltung zum Ausbau des Geißbockheims. Sie seien laut "Geissblog" der Ansicht, dass beide Parteien ihre Verantwortung gegenüber dem Erbe des Clubs ignorieren würden.

  • Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Bürokratie der Stadt und die mangelnde Unterstützung seitens des Vereinsvorstands für den FC-Nachwuchs.
  • Durch geplante Aktionen, wie dem Entrollen eines Banners über die gesamte Südkurve während der Spiele, wollen die Fans ihren Standpunkt deutlich machen sowie den Erhalt und Ausbau des Geißbockheims als dauerhafte Heimat des 1. FC Köln fordern.

Ausbau-Pläne treffen auf rechtliche und politische Hindernisse

Der 1. FC Köln hat seit Jahren große Pläne: Zum einen soll das Nachwuchsleistungszentrum am Geißbockheim ausgebaut werden, zum anderen sollen weitere Fußballfelder auf der Gleueler Wiese entstehen. Die Projekte liegen jedoch auf Eis, da das Oberverwaltungsgericht Münster die geplante Bebauung am Grüngürtel für unwirksam erklärt hat.

  • Aber selbst wenn das Gericht den Plänen zugestimmt hätte – der Verein hätte keinen Zugriff auf die Fläche der Gleueler Wiese, da kein Pachtvertrag vorliegt. Hierüber müsste die Kölner Politik entscheiden, doch bisher gebe es keine politische Mehrheit, die den Ausbau unterstützt.
  • Aktuell scheint es am wahrscheinlichsten, dass die Stadt Köln dem FC die Anbauten auf dem Gelände des Geißbockheims abkauft. Mit dem Verkaufserlös könnte der Verein dann teilweise seinen Umzug nach Marsdorf finanzieren.
  • Allerdings sei laut "Geissblog" auch dieser Plan ins Stocken geraten, da es Unstimmigkeiten über den Kaufpreis gebe.

Fazit:

Auch nach einem Jahrzehnt ist der Kampf um den Erhalt und den Ausbau des Geißbockheims noch lange nicht vorbei. Nun haben auch die Fans genug und wollen durch öffentliche Aktionen den Druck auf die Stadtverwaltung und die Vereinsführung erhöhen. Ob sie dazu beitragen können, eine Lösung zu finden, sei dahingestellt. Der scheinbar endlose Kampf um den Standort des Geißbockheims wird aber hoffentlich bald ein Ende finden.

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