Mitten in Köln-Sülz, nicht weit entfernt vom Geißbockheim des 1. FC Köln, stehen seit über zwei Jahrzehnten drei große Wohnblöcke leer. Sie sind ein Relikt der Sowjetzeit und gehören heute noch Russland.
Im Überblick:
- Die drei Wohnblöcke in Sülz wurden 1974/75 erbaut und beherbergten einst die Handelsvertretung der Sowjetunion.
- Trotz der Wohnungsnot in Köln sind die über 80 Wohnungen für den öffentlichen Wohnungsmarkt nie zugänglich gewesen.
- Die Stadt Köln hat Bemühungen unternommen, die Gebäude zu kaufen – bisher jedoch ohne Erfolg.
Mitten in der Stadt: Geisterhäuser als Relikt aus der Sowjetzeit
Die drei großen Gebäude in Köln-Sülz bieten über 80 Wohnungen, Büros und Konferenzräume. Sie liegen direkt an der Friedrich-Engels-Straße, in unmittelbarer Nähe zur KVB-Haltestelle "Klettenbergpark" der Stadtbahnlinie 18. Doch trotz ihrer zentralen Lage und der hohen Mietpreise in der Umgebung werden die Wohnungen nicht genutzt – so berichtet das Online-Portal "Verliebt in Köln".
- Der Häuserblock wurde in den Jahren 1974/75 als Sitz der Handelsvertretung der UdSSR erbaut und steht schon seit über 20 Jahren leer.
- Das Grundstück ist von einem verrosteten Zaun umgeben und rottet vor sich hin, der Betonboden ist mittlerweile mit Moos überzogen.
Enteignung der leerstehenden Gebäude: Rechtlich nicht möglich
Das Problem: Die Gebäude sind offiziell immer noch im Besitz von Russland. Die Stadt Köln habe daher kaum Möglichkeiten, diese ungenutzten Räume für den Wohnungsmarkt zugänglich zu machen, schreibt das Online-Portal weiter. Da es sich um Eigentum eines fremden Staates handeln würde, sei die Angelegenheit zudem rechtlich ziemlich komplex, eine Enteignung kaum möglich. Die langjährigen Bemühungen der Stadt, die Gebäude zu kaufen, blieben bislang erfolglos.
- "Bewohnbare Räume in den Gebäuden standen stets in engen Zusammenhang mit der Botschaftstätigkeit, so dass sie nie dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung standen", äußert sich die Stadt bei "Verliebt in Köln".
Wie geht es mit den Sülzer Geisterhäusern weiter?
Die Stadt Köln hat im Herbst 2022 ein Rechtsgutachten vorgestellt, das eine Änderung des Bebauungsplans für die Grundstücke beinhaltet. Das würde es ermöglichen, die Gebäude als sogenannte "Gemeinbedarfsfläche" zu nutzen, um darauf beispielsweise eine Schule zu errichten.
- Dennoch würde ein solches Verfahren voraussichtlich 10 Jahre dauern und wäre mit einer hohen Entschädigung für die Eigentümer verbunden.
- Für die nächsten Jahre wird sich an der Situation der verlassenen Wohnblöcke von Sülz also wahrscheinlich nichts ändern.
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