Die Personalnot in Kölner Kitas ist hoch. Unbesetzte Stellen will das NRW-Familienministerium in Zukunft notfalls mit Menschen ohne pädagogischen Hintergrund besetzen. Das stößt auf Kritik.

Im Überblick:

  • Mit dem Pilotprojekt "Quik-K" will das NRW-Familienministerium dringend benötigtes Personal für Kitas gewinnen.
  • Dabei handelt es sich um eine zweijährige Qualifizierung für Quereinsteiger*innen ohne pädagogische Ausbildung.
  • Die Gewerkschaft Verdi befürchtet eine Absenkung der Betreuungsqualität und lehnt das Projekt ab.

Zweijährige Schulung für Kita-Quereinsteiger*innen

Der Lehrberuf machte es vor Jahren vor, nun sollen im Zuge des Fachkräftemangels Quereinsteiger*innen auch in Kitas eine Chance bekommen. Das ist zumindest die Idee des Familienministeriums der NRW-Landesregierung.

  • In einer zweijährigen Qualifizierung soll "Personen ohne formale pädagogische Ausbildung" das Rüstzeug für eine Betreuungsstelle in Kindertagesstätten mitgegeben werden.
  • So sieht es zumindest das Pilotprojekt "Quik-K" vor, das die Landesregierung einer Meldung des "Kölner Stadt-Anzeigers" zufolge jetzt vorstellte.

Im August soll das Projekt starten

Schon zum Kita-Jahr 2024/25 soll es losgehen mit der Express-Schulung für künftige Kinderbetreuer*innen. Zunächst erwarte die Anwärter*innen eine "kurze Einstiegsschulung und Einarbeitungsphase", so der "Kölner Stadt-Anzeiger".

  • Im Anschluss könnten sie in den Betreuungseinrichtungen bereits als Ergänzungskräfte eingesetzt werden.
  • Wer die zweijährige Schulung erfolgreich abschließt, kann am Berufskolleg ins zweite Jahre der Kinderpflege-Ausbildung einsteigen.

Laut Verdi: Leidtragende sind die Kinder

Für die rasche Umsetzung des Pilotprojekts sucht das Land derzeit Kommunen und Kitaträger. Die Stadt Köln habe dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge bereits ihr Interesse bekundet. Wenig begeistert von der Idee zeigt sich hingegen die Gewerkschaft Verdi. Sie befürchtet eine Absenkung der Betreuungsqualität. Aber nicht nur das.

  • Weil sich Kita-Personal schon jetzt "an der Grenze des Machbaren" befände, würde eine fachgerechte Anleitung von unqualifiziertem Personal eine zusätzliche Belastung darstellen.
  • Im Zweifel, so argumentiert Verdi, ginge all das "zu Lasten der pädagogischen Arbeit mit den Kindern".

Fazit:

Fachkräfte für Kitas wachsen nicht auf den Bäumen, allein in Köln fehlen derzeit rund 200 Betreuungskräfte. Die will die NRW-Landesregierung jetzt mit dem Pilotprojekt "Quik-K" gewinnen, schon im August soll es losgehen. Einen Versuch wäre es wohl wert, unqualifiziertes, aber interessiertes Personal für die Arbeit mit Kindern zu begeistern.

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