In Köln stehen die Kinderkliniken derzeit kurz vom Kollaps. Grund dafür sind hohe Infektionszahlen mit Influenza-, Corona- und vor allem RS-Viren. Wie die Kölner Kliniken damit umgehen.

Im Überblick

  • Auffallend hohe Zahl der RSV-Infektionen bei Kindern in diesem Jahr.
  • Belegschaft in Kölner Kinderkliniken am Limit.
  • Kranke Patient*innen werden abgewiesen und auf Krankenhäuser in ganz NRW verteilt.

Die aktuelle Lage

  • „Seit Anfang September behandeln wir eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohe Zahl von Kindern mit RSV-Infektionen“, verkündet Prof. Michael Weiß, ärztlicher Direktor im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße.
  • Neugeborene und Kleinkinder im Alter von zwei bis drei Jahren seien in diesem Jahr besonders stark betroffen.
  • Gerade diese Altersgruppe benötigt eine intensive Behandlung mittels Atemunterstützung.
  • Durch die hohe Auslastung in den Krankenhäusern können einige Kinder nicht mehr aufgenommen werden.

Die Ursachen für die prekäre Lage

  • Hauptverantwortlich dafür ist das geschwächte Immunsystem vieler Kinder – einerseits durch eine zuvor durchlaufene Corona-Infektion, andererseits durch die dauerhafte Abschirmung von Viren durch Hygiene-Maßnahmen.
  • Hinzu kommen einige Infektionen mit dem Coronavirus und der Grippe.

Diese Maßnahmen treffen Kölner Kliniken

  • Im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße wird die Personaluntergrenze der Pflege, in Absprache mit der Belegschaft, unterschritten. Konkret bedeutet das: Die Zahl der aufgenommenen Patient*innen ist höher als geplant.
  • Auswirkungen hat das auf die gesamte Situation in der Pädiatrie: Operationen und Untersuchungen, die nicht zwingend erforderlich sind, werden verschoben oder gar abgesagt, berichtet Monika Funken, Sprecherin der Kliniken der Stadt Köln.
  • Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln ist ebenfalls stark belastet. Hohe Infektionszahlen mit dem RSV seien, so Jörg Dötsch, Direktor der Klinik, zu verzeichnen.
  • Andere pädiatrische Kliniken müssen nun herhalten: Kinder, die nicht aufgenommen werden können, werden auf andere Kliniken in NRW verteilt.
  • Der „Notstand“ sei in einigen Krankenhäusern gegenüber dem Personal bereits ausgerufen worden.

Funken hofft derzeit auf das Verständnis der Eltern und Angehörigen: „Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.“ Es sei mit langen Wartezeiten in der Notaufnahme zu rechnen.

Über das Thema berichtete der "Express". 

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