Traditionell stellt das Festkomitee Kölner Karneval am Dienstag vor Weiberfastnacht die Persiflagen des Rosenmontagszuges vor. Thematisch ist 2024 von Woelki über Lindner bis Frontex alles dabei: Die bissigen Motive nehmen kein Blatt vor den Mund.
Im Überblick:
- Am Dienstag, 6. Februar, hat das Festkomitee Kölner Karneval zum Richtfest des Rosenmontagszuges in die Wagenbauhalle eingeladen.
- Zugleiter Holger Kirsch präsentiert die politischen Motive mit regionalen, nationalen und globalen Themen.
- Die Segnung der Wagen, Teilnehmenden und aller Zuschauer*innen erfolgt vom evangelischen Pfarrer Otmar Baumberger und katholischen Msgr. Robert Kleine.
Offizielle Enthüllung der Persiflagen
Es ist einer der spannendsten Termine in der Session: Die offizielle Vorstellung der Persiflagen des Kölner Rosenmontagszuges. Jedes Jahr bauen die Wagenbauer des Festkomitees etwa 25 Motivwagen, die neben dem aktuellen Sessionsmotto politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen und mit typisch kölschem Humor verarbeiten.
- Von Woelki über Lindner bis Frontex ist 2024 alles dabei: Die bissigen Motive nehmen kein Blatt vor den Mund.
- Auch die Regierungskoalition bekommt es ab. Drei Männchen in den Farben der Ampel pumpen eine übergroße Alice Weidel auf, Annalena Baerbock tanzt mit wertebasierter Außenpolitik als Elefant durch den Porzellanladen.
- International werden die Beitrittsfrage der Ukraine in die Nato plakativ dargestellt („To be or Nato be“) und das Vorgehen von Frontex an den EU-Außengrenzen angeprangert.
Segen für den Zoch und alle Jecken
Traditionell wird das Richtfest auch genutzt, um den Kölner Rosenmontagszug zu segnen. Der evangelische Pfarrer Otmar Baumberger und der katholische Msgr. Robert Kleine baten gemeinsam um den Schutz des Zuges und der Jecken.
- Dabei geht es nicht nur um die Persiflagen: Der Segen gilt auch allen Teilnehmenden und Zuschauer*innen, damit alle gemeinsam sicher durch den Zoch kommen
- Msgr. Robert Kleine nutzte die Gelegenheit, um Weihwasser auf die Gäste, aber besonders großzügig auf die beiden Kölner Dreigestirne und den Zugleiter selbst zu verteilen.
- Nach dem Segen folgte ein besonders lautes gemeinsames Alaaf: Ein schöner, aber vor allem sicherer Zug liegt allen am Herzen.
Kreative Kritik und große Kunst
Der kreative Entwicklungsprozess hinter den Wagen beginnt knapp ein Dreivierteljahr vor dem Zoch. Das Team der Kritzelköpp zeichnet mit spitzer Feder die Vorlagen, nach denen dann gebaut wird. Mit Zugleiter Holger Kirsch sind es sieben Personen, die zusammen dafür sorgen, dass die Zuschauer*innen zwischen Kamelle und Strüssjer auch den ein oder anderen Denkanstoß bekommen.
- Alle Beteiligten unterliegen einem straffen Zeitplan: Damit die Motive so aktuell wie möglich sind, werden manche Entwürfe noch in der letzten Sekunde bearbeitet und die Persiflagen angepasst.
- Bis zum Richtfest ist die Wagenbauhalle am Maarweg „hermetisch“ abgeriegelt. Der Zutritt ist neben den Wagenbauern nur einer Handvoll von Menschen erlaubt.
- Von Anfang November bis zum Richtfest arbeiten die Künstler teilweise bis spät in die Nacht an den metergroßen Figuren.
Fazit:
Auch in diesem Jahr überzeugen die Wagen mit großer Kreativität und markanten Botschaften, die jeden Jeck innerhalb von Sekunden zum Nachdenken bringen. Die Enthüllung der Persiflagen hat die Vorfreude auf den großen Kölner Rosenmontagszug erfolgreich gesteigert!
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