Ehrenamtliche der Tafel am Kölner Heumarkt versorgen Bedürftige mit Essen und Getränken (Foto: IMAGO / epd)

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Stadt Köln zeigt: Jeder vierte Haushalt in Köln ist armutsgefährdet. Die Tafeln in vielen Kölner Veedeln schlagen jetzt Alarm – und versuchen trotz Notstand den Bedürftigen Lösungen anzubieten.

Im Überblick:

  • Jeder vierte Haushalt in Köln ist armutsgefährdet, die Nachfrage an den Kölner Tafeln steigt.
  • Ein Drittel der Ausgabestellen müssen wegen fehlender Kapazitäten Aufnahmestopps verhängen.
  • Die Tafel Köln und das NRW-Sozialministerium reagieren mit Umstrukturierungen und Fördermitteln.

Kölner Tafeln wollen Bedürftige weiterhin unterstützen

Durch die Inflation und die ansteigenden Lebensmittelpreise haben viele Kölner*innen zunehmend Probleme, ihren Alltag zu finanzieren. Erst kürzlich veröffentlichte die Stadt Köln eine Studie, nach der jeder vierte Kölner Haushalt armutsgefährdet ist. Die Kölner Tafeln spüren das: Es fehle an Kapazitäten – so berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger"

  • Ein Drittel der Ausgabestellen in Köln müsse jetzt Aufnahmestopps verhängen, weil Helfer*innen und Plätze fehlen, um Lebensmittel zu lagern und zu verteilen – so etwa in Nippes, Braunsfeld und Mülheim.
  • Um die vielen Bedürftigen trotzdem zu unterstützen, will sich zum Beispiel die Ehrenfelder Tafel umstrukturieren.
  • Die Tafel Köln will derweil weitere Ausgabestellen schaffen: "Wir haben versucht in den letzten Jahren, dort, wo es weiße Punkte gibt, Partner zu finden" – sagt Geschäftsführerin Karin Fürhaupter gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die Tafeln müssen verschiedene Probleme lösen

Nicht nur in Köln ist die Lage angespannt – in ganz NRW musste ein Drittel der 175 Tafeln Aufnahmestopps einführen. Deshalb habe das NRW-Sozialministerium im Mai verkündet, die Tafeln mit rund 1,4 Millionen Euro zu unterstützen und jeder eine Grundförderung von je 6.000 Euro zu sichern. Auch darüber berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

  • Die Tafeln seien grundsätzlich nur der "Notstöpsel" für ein Problem, dass der Staat lösen müsse – so Michael Distelrath, ehrenamtlicher Helfer der Ausgabestelle Ehrenfeld.
  • Man brauche zudem nicht nur Lebensmittel, sondern auch an Hygieneartikel wie Rasierer oder Binden.
  • Nicht zuletzt dienen die Tafeln als gesellschaftlicher Treffpunkt für Menschen, die sich andere soziale Unternehmungen nicht (mehr) leisten können.

Fazit:

Die Kölner Tafeln stoßen an die Grenzen ihrer Kapazitäten, weil sie die steigende Anzahl an Bedürftigen nicht mehr alleine auffangen können. Ein Drittel der Ausgabestellen müssen deshalb jetzt Aufnahmestopps verhängen. Es fehle vor allem an Lagerraum und Hilfe beim Verteilen der Lebensmittel. Dennoch sind die Tafeln eigentlich nur eine Notlösung. Auch der Staat sollte mehr helfen, die steigende Armut in Deutschland anzugehen.

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