Das Wiener Café im Tivoli Park (Foto: Sammlung Jürgen Nießen)

Einmal Deutschlands Vergnügungskrone, doch nach nur vier Jahren verschwand Kölner Tivoli aus der Szene. Entdecke die kurze, aber glänzende Geschichte dieses Phantom-Parks.

Im Überblick

  • Auf acht Hektar eröffnete 1971 der Freizeit- und Vergnügungspark Tivoli seine Tore.
  • Nach nur vier Jahren Betrieb war jedoch im Cranachwäldchen in Niehl schon wieder Schluss.
  • Finanziell hatte sich der nach Kopenhagener Vorbild erbaute Tivoli-Park nicht getragen.

Kopenhagener Tivoli stand Vorbild

Rund 50 Jahre ist es mittlerweile her, dass Köln seinen durchaus stattlichen Freizeit- und Vergnügungspark einweihte. Der damals größte Park seiner Art in Deutschland nahm mit acht Hektar fast die gesamte Fläche des Cranachwäldchens, das sich entlang des linken Rheinufers nördlich der Mülheimer Brücke erstreckt, in Anspruch. Inspirieren ließen sich die Erbauer vom Kopenhagener Tivoli-Freizeitpark, der 1843 entstand und damals weltweit für Furore sorgte. Und auch die Kölner Variante hatte durchaus etwas zu bieten:

  • Nachbildung der Kölner Altstadt;
  • Westernstadt und Reitstall;
  • Märchenwald;
  • Spielcasino.

Wie auch heute noch in Freizeitparks üblich, deckte der Tivoli-Park mehrere Themenwelten ab. Die Attraktionen erlaubten Besucher*innen "ein Eintauchen in Länder und Regionen wie Deutschland, Frankreich, Südamerika und die Türkei", erinnerte sich dieser Tage der Express.

Tivoli Sammlung Jürgen Nießen
Zeppelin I (Foto: Sammlung Jürgen Nießen)

Nach vier Jahren war Schluss mit lustig

Köln wollte damals die Gelegenheit beim Schopfe packen. Das Ausrichten der Bundesgartenschau 1971 reichte manchem Visionär nicht, es musste etwas Bahnbrechendes her. So wurde am 29. April 1971 nicht nur die Bundesgartenschau eröffnet, sondern noch ganz nebenbei Deutschlands damals größter Freizeit- und Vergnügungspark: der Kölner Tivoli-Park in der Riehler Rheinaue. Doch augenscheinlich überhob man sich dem Projekt, nur vier Jahre später stellte der Park seinen Betrieb ein.

"Der Park war offenbar zu unrentabel", vermutet der Express. Die niedrigen Besucherzahlen hätten im Cranachwäldchen rasch zu einer finanziellen Schieflage geführt.

Riesenrad nun in den Niederlanden

Ganz ausgelöscht sind die Spuren des Kölner Tivoli-Parks noch nicht: Das Highlight von damals, das 40 Meter hohe Riesenrad, dreht heute im niederländischen Freizeitpark Slagharen seine Runden. Dessen Betreiber holten nach dem Aus des Kölner Tivoli auch noch ein Mond-Kettenkarussel über die Grenze. Und der sogenannte "Schwanenflieger" darf für den Schaustellerbetrieb Rosenzweig regelmäßig bei Volksfesten ran, unter anderem in Mülheim.

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