Am Mittwoch nach Karneval beginnt traditionell die Fastenzeit (Foto: IMAGO / Bihlmayerfotografie).

Die Karnevalssession 2024 ist offiziell vorbei. Traditionell wird damit die Fastenzeit eingeläutet – und mit ihr die Chance, alte Gewohnheiten und Laster beiseite zu legen.

Im Überblick:

  • Vor dem Beginn der Fastenzeit ist Karneval die letzte Möglichkeit ausgelassen zu feiern – zumindest für diejenigen, die das Fasten ernst nehmen.
  • Die Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis Ostern – Menschen verzichten in dem Zeitraum unter anderem auf Fleisch, Süßigkeiten und Alkohol.
  • Doch woher kommt diese Tradition und welche Bedeutung hat sie für uns heute?

Es ist soweit: Nach Karneval beginnt die Fastenzeit

Zur Definition: Das Wort "Karneval" selbst hat zwar eine unklare Herkunft, die gängigste Interpretation leitet sich allerdings vom Lateinischen "carne vale" ab, was übersetzt "Fleisch, lebe wohl" bedeutet. Karneval findet unmittelbar vor Beginn der Fastenzeit statt und dient als letzte Gelegenheit, ausgiebig zu feiern, zu essen und zu trinken, bevor die Zeit des Verzichts anbricht.

  • Im Christentum beginnt die Fastenzeit traditionell an Aschermittwoch und endet an Ostern – 2024 startet die Fastenzeit somit am Mittwoch, 14. Februar, und geht bis Samstag, 30. März.
  • Die Fastenzeit dauert 40 Tage, was an die 40 Tage erinnern soll, die Jesus Christus nach biblischer Überlieferung in der Wüste verbracht und gefastet hat, bevor er seine Mission begann.
  • Diese 40 Tage dienen der Vorbereitung auf das Osterfest, welches den Tod und die Auferstehung von Jesus feiert. Aus dem Grund variiert auch immer das Datum an dem Karneval stattfindet, da es vom Ostersonntag abhängig ist.

Warum wird gefastet?

Das Fasten ist die Zeit der Besinnung, des Gebets und der Vorbereitung auf Ostern. Durch den Verzicht und die Selbstbeschränkung soll eine tiefere Verbindung zu Gott hergestellt und das eigene spirituelle Leben gestärkt werden. In der heutigen Zeit nutzen viele das Fasten auch als Gelegenheit zur körperlichen Reinigung oder als Startpunkt für einen gesünderen Lebensstil nach der fünften Jahreszeit. Beim Fasten verzichten Menschen auf bestimmte Nahrungsmittel, Genussmittel oder Verhaltensweisen für den festgelegten Zeitraum.

  • Viele Fastende verzichten auf Fleisch oder generell auf tierischen Produkte, einschließlich Milchprodukten und Eiern.
  • Der Verzicht auf Zucker und Süßigkeiten kommt auch sehr häufig vor.
  • Viele Menschen trinken auch keinen Alkohol, Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke.
  • Einige entscheiden sich dafür, auf Fast Food und verarbeitete oder ungesunde Lebensmittel zu verzichten.
  • Raucher*innen nutzen die Fastenzeit oft als Anlass, um mit dem Rauchen aufzuhören oder den Konsum zu reduzieren.

Fisch in der Fastenzeit und religiöse Traditionen

In vielen christlichen Traditionen spielt der Verzehr von Fisch während der Fastenzeit eine erlaubte Alternative zum Fleischkonsum. Fisch wurde früher als eine Form der "einfacheren" Nahrung angesehen und ist daher erlaubt.

  • In Köln hat sich das Fischessen an Aschermittwoch zu einem kulturellen Brauch entwickelt.
  • Die Kneipen und Restaurants, die zuvor mit den Jecken Karneval gefeiert haben, zelebrieren im Anschluss das traditionelle Fischessen.

Exkurs: Gefastet wird auf der Welt nicht nur nach Karneval

Fasten ist eine Praxis, die in vielen Religionen weltweit praktiziert wird – nicht nur im Christentum. Im Islam zum Beispiel wird im Fastenmonat Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet.

  • Ramadan fällt auf den neunten Monat des islamischen Mondkalenders – die genauen Daten verschieben sich ebenfalls jedes Jahr im Verhältnis zum gregorianischen Kalender.
  • Ramadan 2024 beginnt am 11. März und endet am 10. April.
  • Während dieser Zeit wird auf Essen und Trinken verzichtet – Kinder, schwangere und stillende Frauen sowie kranke und alte Menschen können von dieser Regel ausgenommen werden.

Fazit:

Nachdem wir – spätestens seit Startschuss des Karnevals am 11.11. – die letzten Monate geschlemmt und gefeiert haben, steht nun also die Fastenzeit bevor. Für alle, die sich den 40 Tagen Verzicht stellen, wünschen wir viel Erfolg und Durchhaltevermögen.

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