Der nächste AfD-Kreisparteitag findet am Sonntag im Kölner Gymnasium Neue Sandkaul statt. Dagegen wollen die Schulgemeinschaft und auch Kölner Bands protestieren. Mit einer Aktion, die den Parteitag stören soll.
Im Überblick:
- Das Gymnasium Neue Sandkaul hat versucht, mit einer Petition den geplanten Kreisparteitag der AfD in den Räumlichkeiten der Schule zu verhinden.
- Die Schulgemeinschaft hat die Petition mit 10.000 Unterschriften an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker übergeben – aber ohne Erfolg.
- Jetzt wollen Kölner Bands wie Planschemalöör und Kasalla mit lauten Konzerten den Parteitag stören.
Kölner Schule wehrt sich gegen AfD-Kreistag
Alle Proteste scheinen nicht gewirkt zu haben. Die AfD kündigt an, ihren Kreisparteitag am Sonntag, 16. Juni, wie geplant im Gymnasium Neue Sandkaul in Köln-Widdersdorf durchzuführen. "Wir können es auf Dauer nicht wie im vergangenen Jahr machen, den Parteitag kurzfristig abzusagen und zu verlegen. Wir ziehen das jetzt durch“, sagt Christer Cremer, Sprecher des AfD-Kreisverbandes, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Dabei wollte die Schulgemeinschaft genau das verhindern.
- In nur wenigen Tagen sammelten Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern 10.000 Unterschriften für eine Petition, die sie der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker vorlegten.
- Zudem hätten laut "Kölner Stadt-Anzeiger" die Elternvertreter*innen einen Offenen Brief an Reker geschrieben und die Raumvergabe scharf kritisiert.
- Das will die Schulgemeinschaft nicht auf sich sitzen lassen und plant eine laute Protestaktion während des Parteitags – die GEW unterstützt das Anliegen der Schule und ruft dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.
Prominente Hilfe bei Protest gegen AfD
Auch von anderen Seiten kommt Unterstützung: Die Kölner Band "Planschemalöör" wird am 16. Juni um 10:30 Uhr ein Konzert vor dem Schulgebäude spielen, um gemeinsam laut zu sein.
- "Wir wollen der AfD keinen Platz in unserer Stadt bieten", sagt Sänger Juri Rother in einem Video, das die Band auf ihrem Instagram-Kanal veröffentlicht hat.
- Auch die Band Kasalla zieht mit und kündigt bei Instagram an, die Demo zu unterstützen.
Stadt Köln sei an Gesetz gebunden
Ob die Aktionen doch noch kurzfristig Erfolg haben könnten, ist unklar. Denn bereits im letzten Jahr hatte sich die Gesamtschule Lindenthal mit lautem Protest gegen die Ausrichtung des AfD-Parteikreistags in ihren Räumlichkeiten gewehrt. Die GEW hoffe, dass das jetzt auch das Gymnasium Sandkaul noch schaffen wird. Und was sagt die Stadt Köln dazu?
- Diese erklärt gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass sie in der Angelegenheit keinen Ermessensspielraum habe.
- Die Stadt sei an Recht und Gesetz gebunden und berufe sich auf Paragraf fünf des Parteiengesetzes.
- Dieser besage: Werde eine Schule für politische Veranstaltungen genutzt, bestehe im Rahmen der Gleichbehandlung ein Anspruch auf Zugang zu dieser Einrichtung.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.