Seit 1953 hat Europas größte Fluggesellschaft ihren juristischen Sitz in Köln, doch der steht Medienberichten zufolge derzeit auf dem Prüfstand. Zwei deutsche Großstädte stehen offenbar bereit, die Nachfolge Kölns anzutreten.

Im Überblick:

  • Die Kranich-Fluglinie prüft derzeit den Abzug ihres Firmensitzes aus Köln.
  • Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen, als neuer Sitz stehen Frankfurt und München im Raum.
  • Die Airline ist seit 1953 in Köln zuhause, wo aber nur noch rund 100 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Noch liegt der Firmensitz der Deutschen Lufthansa AG an der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld. In den Medien wird aber seit Tagen darüber spekuliert, dass sich dies in Zukunft ändern könnte. Dem WDR teilte das Unternehmen auf Anfrage mit, dass die Überlegungen dazu noch in einem “sehr frühen Stadium” seien. Eine Vorentscheidung oder gar Entscheidung sei noch nicht gefallen.

  • Seine beiden Drehkreuze betreibt die Lufthansa in Frankfurt am Main und München.
  • In Frankfurt hat auch der Konzernvorstand längst seine Büros, aus denen das Unternehmen operativ geführt wird.

Obwohl eine endgültige Entscheidung des Unternehmens noch aussteht, macht sich in der Politik bereits Unruhe breit. “Seit den frühen Nachkriegsjahren sind Köln und die Lufthansa eng miteinander verbunden. Der Kranich gehört nach Köln”, sagte etwa Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln, Bernd Petelkau.

  • Mit einem möglichen Abschied aus Köln fielen für die Stadt erhebliche Gewerbesteuer-Einnahmen weg.
  • Die Zahl verloren gegangener Arbeitsplätze würde sich allerdings im Rahmen halten: Von den mehr als 100.000 Beschäftigten sind nur noch wenige hundert in Köln angestellt.

Ein möglicher Abzug der Lufthansa würde auch ein Kapitel Kölner Nachkriegsgeschichte zuklappen. Die damalige Bundesregierung betrieb 1953 die Ansiedlung einer neuen staatlichen Fluggesellschaft, der LUFTAG. Ein Jahr später wurde diese in Deutsche Lufthansa AG umbenannt, und seither liegt deren juristischer Sitz in der Domstadt.

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