Autodiebstähle sind in Köln zuletzt angestiegen (Symbolfoto: Imago / Panthermedia).

In Köln liegt die Zahl gestohlener Fahrzeuge aktuell 30 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Warum das so ist, darüber gab jetzt die Polizei Auskunft.

Im Überblick:

  • Zwischen Januar und September wurden in Köln 400 Autos entwendet.
  • Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet das einen Anstieg um 30 Prozent.
  • Die Gründe sind der Polizei zufolge vielfältig. Keyless-Komfortschlüssel machten es Dieben besonders leicht.

30 Prozent mehr Diebstähle als im Vorjahr

Das Jahr ist noch lange nicht vorbei, doch schon jetzt steht fest: Die Zahl der in Köln gestohlenen Autos wird sich 2023 sehr wahrscheinlich wieder auf dem Niveau von der Zeit vor Corona einpendeln. Denn laut Polizeistatistik wechselten bis zum 30. September bereits 400 Fahrzeuge unfreiwillig ihren Besitzer, so viele wie im gesamten Jahr 2021 (399).

  • "Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Zahlen für das laufende Jahr in Köln etwa 30 Prozent höher", sagte Polizeisprecher Luca Benedict Sestak gegenüber dem "Kölner Stadtanzeiger".
  • Zum Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatten 522 Autobesitzer den Verlust ihres Wagens beklagt. Ein Jahr später sackte diese Zahl auf 407 ab.

Schnelle Fluchtroute in die Benelux-Länder

Autodieben komme in Köln die Nähe zu den Benelux-Staaten gelegen, so Sestak weiter. Sind die Fahrzeuge erstmal geknackt, seien sie über die gute Autobahnanbindung in Windeseile über die Grenze geschafft. In den Niederlanden, Belgien oder Luxemburg würden sie dann verkauft werden. Der Kölner Raum sei für Autodieb*innen besonders attraktiv, weil es hier einige Tiefgaragen von Wohnanlagen mit hochwertigen Autos gebe. Die Fahrzeuge könnten hier verhältnismäßig leicht unbemerkt gestohlen werden.

Hightech erleichtert Diebstahl

Ein besonderes Auge hätten Dieb*innen laut Polizei auf Karossen der Hersteller Mercedes, Porsche, Audi, Volkswagen und Ford geworfen. Und wer glaubt, sein modernes Keyless-Zugangssystem schütze vor Diebstahl, den belehrt nicht nur Sestak, sondern auch der ADAC eines Besseren.

  • "Es gibt eine weit verbreitete Sicherheitslücke bei den als Keyless, Keyless Go oder Keyless Entry bekannten Komfortschlüsseln", sagt der Automobilclub.

Polizeisprecher Sestak rät daher zu der etwas konventionellen Methode, die Hightech-Schlüssel in Aluminiumhüllen oder Blechdosen aufzubewahren, um das Signal abzuschirmen. Damit könne verhindert werden, dass sich jemand ungewollt Zugang zum Auto verschafft.

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