Es liegen turbulente Jahre hinter den Verkäufern von Fahrrädern. Der Boom der E-Bikes brachte neue Einnahmepotenziale, dann kam die Corona-Pandemie und die Nachfrage nach Fahrrädern überstieg das Angebot. Nun aber sind die Einzelhändler in einer tiefen Krise. Wie etwa Peter Dedenbach von Stadtrad.
Im Überblick:
- Die fetten Jahre für die Fahrrad-Einzelhändler scheinen vorerst vorbei
- Corona brachte Rekordumsätze, dann brachen die Lieferketten zusammen
- Nun sind die Kassen leer und die Lager voll
Keine drei Jahre ist es her, da kannte der Optimismus von Peter Dedenbach kaum Grenzen. Während der Corona-Pandemie klingelten die Kassen des Fahrrad-Einzelhändlers in der Südstadt, der Unternehmer setzte auf Expansion, machte erst ein zweites, dann ein drittes Ladenlokal auf.
Stadtrad: Eine Institution kämpft ums Überleben
"Stadtrad" ist eine Institution und die Nachfrage nach Mountainbikes, Rennrädern, aber vor allem auch nach E-Bikes und E-Lastenrädern ließen auf rosige Zeiten hoffen. Doch dann erreichte Corona auch China, der Ukraine-Krieg tat sein übriges und wie in vielen anderen Branchen auch brachen die Lieferketten zusammen.
E-Bike & Co.: Erst der Boom, dann die Krise
Nach dem Rekordjahr 2020 und der guten Ausbeute in 2021 "ist das System zusammengebrochen", sagt Dedenbach. Der Rad-Unternehmer orderte, weil die Kunden nachfragten, doch es gab keine Ware mehr, der Umsatz sank. "Jetzt kommen Lieferungen teilweise anderthalb Jahre später. Immer noch haben wir sechs bis neun Monate Verzögerung."
Einzelhandel: Rabattschlachten im Intetnet
Dazu kommt der Druck aus dem Internet. Rabattschlachten und die galoppierende Inflation machen die Margen zunichte. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand", stöhnt Dedenbach. "Es gibt immer vier schwache Monate im Jahr, Ende des Winters ist es immer eng, aber so dramatisch wie jetzt war die Lage noch nie. Ich weiß nicht, ob es uns in sechs Monaten noch gibt."
Rabatt auf Premium-E-Bikes
Dedenbach ist mit seinen Sorgen nicht allein, muss aber auch mit Rabatten die Kundschaft locken. So gibt es bis 15. März 2023 auf alle Bestandsfahrzeuge der Premium-Marke Riese & Müller bis zu 20% Nachlass auf die UVP incl. Service-Pass, Gewährleistung und technischem Support.
Ob das ausreicht, den Umsatz anzukurbeln, werden die nächsten Wochen zeigen.
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