Statt den Sonntagvormittag gemütlich auf dem Sofa zu verbringen lieber auf eine Demo gegen die AfD gehen? Dafür haben sich mehrere tausend Kölner*innen gestern entschieden. Unterstützt wurden sie von den Bands Kasalla und Planschemalöör.
Im Überblick:
- Trotz großer Kritik im Vorfeld hat die AfD ihren Kreisparteitag am Sonntag, 16. Juni, in einem Gymnasium in Widdersdorf abgehalten.
- Währenddessen demonstrierten vor dem Schulgebäude mehr als 4000 Menschen lautstark.
- Auch die Kölner Bands Kasalla und Planschemalöör nahmen an der Demonstration teil und spielten Konzerte.
Protest mit Musik: Kölner Bands gegen rechte Politik
Es ist ein klares Zeichen, das am Sonntagmorgen vor dem Kölner Gymnasium Neue Sandkaul in Widdersdorf gesetzt wurde: Schüler*innen, Eltern und Bündnisse wie "Köln stellt sich quer" und "Omas gegen Rechts" versammelten sich, um gegen den AfD-Parteitag zu demonstrieren. Dieser wurde in den Räumlichkeiten der Schule abgehalten.
- Wegen der angekündigten Gegendemonstration hatte die Polizei Köln das Gymnasium mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften und Absperrgitter abgeschirmt, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".
- Denn statt der ursprünglich erwarteten 500 Teilnehmer*innen, sollen sich laut Polizei Köln mehr als 4000 Menschen vor der Schule versammelt haben.
- Grund für die Demo: Es sollte ein Zeichen gegen die Werte der Partei gesetzt und der Parteitag mit viel Lärm gestört werden.
Konzerte gegen AfD-Parteitag in Kölner Schule
Laut wurde es vor allem durch die Kölner Bands Planschemalöör und Kasalla. Diese hatten vorab jeweils auf ihren Instagram-Kanälen zu der Demo aufgerufen und angekündigt, mit Konzerten für die gewünschte und die AfD hoffentlich störende Lautstärke zu sorgen.
- "Wir haben das Recht, laut zu sein und zu sagen, dass wir mit allem, was diese Partei vorhat, nicht übereinstimmen", sagte Kasalla-Sänger Bastian Campmann vor dem Konzert zu den Demonstrierenden.
- Und auch die Jungs von Planschemalöör zeigen sich glücklich mit der Aktion: "Wir waren bunt, wir waren extrem laut, aber friedlich", sagt Gitarrist Pierre Pihl in einer Instagram-Story der Band.
Was war zuvor passiert?
Schon im Vorfeld hatte die Ankündigung der AfD, ihren Kreisparteitag im Gymnasium abzuhalten, für viel Gegenwehr gesorgt. In kürzester Zeit wurden mehr als 10.000 Unterschriften für eine Petition gesammelt. Außerdem schrieben Elternvertreter*innen einen offener Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker, um die Raumvergabe zu kritisieren. Alles ohne Erfolg. Und was sagte die Stadt Köln dazu?
- Diese erklärte vorab gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger", dass sie in einer solchen Angelegenheit keinen Ermessensspielraum habe.
- Die Stadt sei an Recht und Gesetz gebunden und berufe sich auf Paragraf fünf des Parteiengesetzes.
- Dieser besage: Werde eine Schule für politische Veranstaltungen genutzt, bestehe im Rahmen der Gleichbehandlung ein Anspruch auf Zugang zu dieser Einrichtung.
Fazit
Köln ist bunt, Köln ist laut. Achtmal so viele Menschen wie erwartet haben am Sonntag an der Demonstration gegen die AfD teilgenommen – und das laut der Kölner Polizei friedlich. Nur beim Parteitag selber habe es dadurch "massive Verzögerungen" gegeben, wie AfD-Parteisprecher Christer Cremer gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" mitteilt. Es war also eine erfolgreiche Aktion.
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