Blick auf die Baugrube am Kölner Waidmarkt am 11. Oktober 2018 (Foto: IMAGO / Manngold)

Am 3. März 2009 ereignet sich eine Tragödie in Köln: Das Stadtarchiv stürzt ein – zwei Menschen kommen in den Trümmern ums Leben. Nach 15 Jahren wollen die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) die geplanten Baumaßnahmen am Waidmarkt nun fertigstellen.

Im Überblick:

  • Der Einsturz des Stadtarchivs am Kölner Waidmarkt kostete zwei Menschen das Leben und verursachte erhebliche Sachschäden.
  • Die KVB gibt jetzt den weiteren Verlauf des Teilprojekts "Stadtbahnausbau Waidmarkt" bekannt.
  • Der genaue Zeitpunkt zur Fertigstellung des Gleiswechselwerks und des U-Bahn-Tunnels ist allerdings noch ungewiss.

15 Jahre nach Stadtarchiv-Einsturz – Fortgang Stadtbahnausbau

15 Jahre ist es schon her, dass das Kölner Stadtarchiv eingestürzt ist und zwei Menschen in den Trümmern ihr Leben verloren haben. Jetzt will die KVB den geplanten Stadtbahnausbau vorantreiben, wie das Unternehmen in einer Meldung mitteilt. Das Ziel: Der öffentliche Nahverkehr in Köln soll verbessert werden. Dafür werde die beschädigte Baugrube repariert, um den Bau des Gleiswechselbauwerks abzuschließen. Im Anschluss soll die Nord-Süd-Stadtbahnlinie (Linie 17) vollständig in Betrieb genommen werden.

  • Ein Vertrag für das Vorhaben wurde zwischen der Stadt Köln und der KVB bereits 2002 geschlossen.
  • Dieser Vertrag übertrug die Bauherrenverantwortung für die erste Bauphase der Nord-Süd-Stadtbahn an die KVB.
  • 15 Jahre nach Einsturz des Stadtarchivs ist die Fertigstellung des U-Bahn-Tunnels und des Gleiswechselwerks unter dem Waidmarkt noch immer nicht abgeschlossen.

Weiteres Vorgehen – das ist geplant

Seitens der KVB gehe man von einer möglichen Fertigstellung des Rohbaus in etwa acht Jahren aus. Das würde bedeuten, dass die Nord-Süd-Stadtbahn ab 2031 unter dem Waidmarkt fahren könnte. Einen festen Endtermin gibt die KVB aber nicht an – man sei sich unsicher, ob sich bestimmte Arbeiten aufwändiger als bislang angenommen gestalten könnten.

  • Die KVB versuche nun, alle Abläufe zu optimieren, um eventuelle Verzögerungen wieder aufzuholen. Die Arbeiten finden aktuell an sechs Tagen in der Woche statt.
  • Von Freitag, 8. März, um 8:00 Uhr bis Samstag, 9. März, voraussichtlich um 14:00 Uhr läuft die zweite Phase einer umfangreichen Betonierungsarbeit – in dem Zeitraum sollen insgesamt 2100 Kubikmeter Beton in die Baugrube gegossen werden.
  • Die Abdeckelung der Baugrube mit Stahlbetonplatten soll bis Ende 2024/Anfang 2025 abgeschlossen sein – nach dem ersten Quartal 2025 soll ein drei Meter breiter Radweg über der Baugrube errichtet werden.

Das ist passiert: Rückblick auf den Archiveinsturz

Am 3. März 2009 gegen 13:58 Uhr stürzte das Kölner Stadtarchiv ein, nachdem Bauarbeiter einen Wassereinbruch festgestellt hatten. Zwei junge Männer, die sich während des Einsturz im Gebäude aufgehalten hatten, wurden mehrere Tage später tot geborgen. Neben dem tragischen Verlust von Menschenleben, führte der Einsturz zu erheblichen Sachschäden: 36 Menschen verloren ihre Wohnungen, 90 Prozent der Archivalien wurden unter einem riesigen Trümmerberg begraben.

  • Nach jahrzehntelangen Ermittlungen und Restaurierungen wurde eine Entschädigungssumme von 600 Millionen Euro vereinbart und die Stadt hat sich mit den beteiligten Baufirmen geeinigt.
  • Am gestrigen Jahrestag wurde den Opfern des Unglücks gedacht, auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker war dabei. Blumenkränze wurden an den Bauzäunen am Waidmarkt aufgehängt, um an das tragische Ereignis zu erinnern.

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