Die Wohnungsbaugesellschaft GAG plant, den leerstehenden Wohnblock in Köln-Stammheim durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Doch die Abrissarbeiten verzögern sich immer weiter, die Proteste nehmen zu.
Im Überblick:
- Das größte Wohnungsunternehmen im Kölner Raum, die GAG Immobilien, will einen fast leeren Häuserblock in Köln-Stammheim abreißen und dort neue Wohnungen bauen.
- Die GAG begründet die Verzögerung des Abrisses unter anderem mit Preissteigerungen.
- Aktivist*innen fordern, dass die derzeit leeren Wohnungen in der Zwischenzeit obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt werden.
Streit um leere Wohnungen in Köln-Stammheim
Seit einiger Zeit stehen die meisten der 56 Wohnungen im Wohnblock in der Elias-Gut-Straße in Köln-Stammheim leer. Fenster sind teilweise mit Brettern verrammelt, der Ort gleicht einem Lost Place. Die Wohnungsbaugesellschaft GAG, die größtenteils der Stadt Köln gehört, plant seit längerem, das Gebäude abzureißen und dort neue Wohnungen zu errichten – doch das Projekt machte bislang wenig Fortschritte, berichtet der "Express".
- Der Zustand hat zu großen Unmut und Protesten geführt.
- In der Vergangenheit haben immer wieder Aktivist*innen vor dem GAG-Kundenzentrum in Stammheim gegen die Wohnungsverschwendung demonstriert.
- Unter anderem fanden die Demonstrationen mit Beteiligung von der "Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim" (SSM), des "Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung" sowie der Initiative "Recht auf Stadt" statt.
Das sind die Forderungen der Aktivist*innen
Die Hauptforderung der Aktivist*innen besteht darin, dass die derzeit leeren Wohnungen obdachlosen Menschen zur Verfügung gestellt werden. Ähnliche Anfragen wurden auch in der Bezirksvertretung von der Partei "die Linken" gestellt. Nach Angaben der GAG habe sich der Abriss der Wohnungen aufgrund von Preissteigerungen verzögert.
- "Da sich die seinerzeit in einfacher Bauweise errichteten Wohnungen in einem schlechten baulichen und energetischen Zustand befinden, ist eine weitere, auch übergangsweise Nutzung dieser leeren Wohnungen nicht möglich", sagte der Sprecher der GAG, Jörg Fischer, zu einer möglichen Übergangslösung dem "Express". "Der Aufwand, der erforderlich ist, um die Wohnungen dafür herzurichten, ist unverhältnismäßig und wirtschaftlich nicht darstellbar."
Zukunft der Wohnungen in der Elias-Gut-Straße
Trotz der anhaltenden Proteste bleibt die GAG wohl bei ihrem ursprünglichen Plan, das Gebäude durch einen modernen Neubau zu ersetzen – ohne Zwischennutzung. Der erste Bauabschnitt sollte ursprünglich 2024 beginnen und voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein. Aufgrund der Verzögerungen bei den Bauarbeiten dürften sich diese Termine jedoch weiter nach hinten verschieben. Ein neuer Zeitplan wurde bisher noch nicht bekannt gegeben.
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