Das Chaos an den Kölner Schulen nimmt kein Ende. Zu wenig Plätze, marode Gebäude, kein Schwimmmöglichkeiten. Besonders hart trifft es gerade die Schüler des Gymnasiums Kreuzgasse. Denn die müssen noch bis 2026 im denkmalgeschützten, aber dringend sanierungsbedürftigen Bau bleiben, ehe sie in das geplante Interimsgebäude ziehen dürfen.
Im Überblick:
- Gymnasium Kreuzgasse ist ein Sanierungsfall.
- Geplanter Umzug ins Interimsgebäude verzögert sich um 2 Jahre.
- Sanierung und Neubau sollen 2029 fertig sein.
Ein Bericht des Kölner Stadt-Anzeiger hat die Elternpflegschaft aufgeschreckt. Während des Umbaus bis 2029 sollen die Schüler in ein Interimsgebäude. Doch das sei erst 2026, zwei Jahre später als geplant, fertig. Der Bau des mehrgeschössigen Hybridholzbaus könne frühestens im vierten Quartal 2024 beginnen.
Offener Brief der Eltern an OB Henriette Reker
In einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker machen die Eltern ihrem Unmut Luft: "Das entspricht nicht der Terminplanung aus dem September 2022, die einen Umzug in das Interimsgebäude für 2024 vorsah", schreibt die Pflegschaft. "Ich denke, ich muss Ihnen nicht ausführen, wie bestürzt, entsetzt und voller Sorge die Eltern diese Planänderung zur Kenntnis genommen haben. Nun gehen wir davon aus, dass die Sommerferien 2023 für umfassende Instandsetzungsarbeiten in der Schule verwendet werden - schließlich ist an vielen Stellen Gefahr im Verzug, die wir nicht weitere drei Jahre hinnehmen können."
Forderungskatalog der Eltern
Nun haben die Eltern einen konkreten Forderungskatalog für das sanierungsbedürftige Gebäude erstellt:
Dazu gehört, dass
1. Die Fenster, die den Schüler:innen und Lehrkräften in den Klassenzimmern zum Teil entgegenfallen, ausgetauscht werden
2. Verschattungen angebracht werden, damit die Räume nicht weiter Temperaturen von 40 Grad Celsius erreichen
3. Die Toiletten auf dem Schulhof saniert werden
4. Die Akustik in den Klassenräumen so optimiert wird, dass sie nicht länger als gesundheitsgefährdend eingestuft wird
5. Die Wasserleitungen so weit erneuert werden, dass es in den Klassenzimmern Waschbecken und den Zugang zu Trinkwasser gibt
6. Die Fenster in den Treppenhäusern so erneuert werden, damit man uns nicht mehr sorgen muss, dass die Kinder von ihnen erschlagen werden
7. Die Steckdosen in den Klassenräumen so gesichert werden, dass sie nicht länger die Gefahr von Stromschlägen bergen
8. Die Schule mit funktionsfähigem WLAN in allen Klassenräumen ausgestattet wird
9. Der Schimmel aus den Umkleiden in den Turnhallen entfernt wird
Doch ob die Stadt derart kurzfristig die vielen Probleme lösen kann, ist offen. Nur eins ist klar: Die Zustände am Gymnasium Kreuzgasse sind für Schüler und Lehrerschaft kaum noch haltbar.
Schulpflegschaftsvorsitzende Andrea Steiner fügt in Richtung Reker an: "Dies sind nur die Maßnahmen, deren Notwendigkeit Sie sicher als genauso dringend sehen wie wir - die Liste der 'Nice to Haves' ist selbstverständlich viel länger, kann Ihnen aber gerne jederzeit von uns vorgelegt werden."
Der Wunsch der Eltern ist klar: "Wir wären sehr erleichtert zu hören, dass wir nur noch ein weiteres Schuljahr mit der täglichen Angst und das Wohl unserer Kinder leben müssen."
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