Bahn am Kölner Hauptbahnhof mit Dom im Hintergrund (Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen)

Ab Mittwoch steht ein erneuter Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an – der bisher längste Bahn-Streik im aktuellen Tarifkonflikt. Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr sollen sechs Tage lahm gelegt werden. Das sind die Auswirkungen für Köln.

Im Überblick:

  • Der sechstägige GDL-Streik beginnt am Mittwoch, 24. Januar, um 2:00 Uhr und endet am Montag, 29. Januar, um 18 Uhr.
  • Die GDL kritisiert die Deutsche Bahn (DB) und fordert bessere Konditionen.
  • Die Bahn warnt vor massiven Beeinträchtigungen in Köln und schlägt Alternativen vor.

GDL: Lokführer*innen streiken von Mittwoch bis Montag

Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und den Lokführer*innen, vertreten durch die Gewerkschaft GDL, geht in die vierte Runde. Der kommende Streik ist der bisher längste im aktuellen Tarifkonflikt.

  • Der Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn soll am frühen Mittwochmorgen, 24. Januar, um 2:00 Uhr, beginnen und am Montag, 29. Januar, um 18:00 Uhr enden.
  • Der Streik im Güterverkehrsbereich, betrieben von DB Cargo, startet bereits einen Tag früher, am Dienstag um 18:00 Uhr.

Ab Mittwoch: Köln soll es stark treffen

Neben dem Zugverkehr, der ab Mittwoch in Köln ausfällt, ist zudem die Leverkusener Autobahnbrücke (A1) gesperrt. Sie wird voraussichtlich bis zum 4. Februar 2024 geschlossen bleiben. Dies betrifft nicht nur Autofahrer*innen, die aus den Richtungen Euskirchen oder Dortmund kommen, sondern auch die Ausweichstrecken A3, A57 und A59 – das berichtet der "Express".

  • Zusätzlich zur Brückensperrung ist die Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf aufgrund von umfangreichen Reparaturen außer Betrieb.
  • Das erschwert die Erreichbarkeit zwischen Köln und Düsseldorf sowie den rechtsrheinischen Gebieten erheblich.

Die konkreten Maßnahmen der Deutsche Bahn

Die DB kündigt in einer Meldung verschiedene Maßnahmen an, um auf den von der GDL angekündigten Streik zu reagieren:

  1. Notfahrplan: Ab dem 22. Januar soll der Notfahrplan für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr in den digitalen Auskunftssystemen verfügbar sein. Der Plan biete laut DB ein stark reduziertes Angebot an Fahrten. Im Fernverkehr sollen längere Züge eingesetzt werden, um mehr Sitzplätze anzubieten.
  2. Infos und Updates: Ab 10:00 Uhr stellt die Bahn eine kostenlose Sonderhotline unter der Nummer 08000 99 66 33 zur Verfügung. Alle Fahrplandaten sollen auf der Website und in der App "DB Navigator" schnell aktualisiert werden.
  3. Sitzplatzreservierung: Aufgrund des eingeschränkten Angebots empfiehlt die DB, insbesondere im Fernverkehr, Sitzplätze frühzeitig zu reservieren.
  4. Kulanzregelungen: Fahrgäste können ihre Tickets zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt nutzen, Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Ticketerstattungen erfolgen unter bestimmten Voraussetzungen.

Die Hintergründe: Konflikt zwischen GDL und DB eskaliert

Bereits seit Anfang November läuft der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der GDL. Die Bahn hatte der GDL erst vergangenen Freitag, 19. Januar, ein neues Angebot gemacht:

  • Ab Januar 2026 sollen die Beschäftigten wählen dürfen, ob sie eine Stunde weniger pro Woche arbeiten wollen und dennoch das volle Gehalt bekommen.
  • Die Alternative: Wer sich gegen kürzere Arbeitszeiten entscheidet, soll stattdessen 2,7 Prozent mehr Gehalt erhalten.
  • Die GDL wirft der Bahn in einer Meldung vor, keinen echten Einigungswillen zu zeigen und fordert, dass die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter*innen von 38 auf 35 Stunden reduziert wird, ohne dass das Gehalt gesenkt wird.

Fazit:

Ab Mittwoch herrscht wieder Ausnahmezustand in Deutschland. Bahnreisende werden diesmal ganze sechs Tage – von Mittwoch bis Montag – mit zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen konfrontiert. Wie sich der Tarifkonflikt entwickelt und welche Konsequenzen der Streik für langfristige Verhandlungen hat, bleibt abzuwarten. Wer in Köln wohnt und außerhalb arbeitet, bleibt diese Woche am besten im Home Office.

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