Bei den Demonstrationen am 12. Januar 2024 machten die Landwirte unter anderem am Kölner Neumarkt auf sich aufmerksam (Foto: Imago / Beautiful Sports).

Die Bauernproteste halten an – auch aus Köln und Umgebung sind viele Landwirte engagiert dabei. Einer von ihnen ist Markus Wipperfürth aus Pulheim bei Köln, der über seine Facebook-Seite seit Jahren Hunderttausende Menschen über aktuelle Themen im Naturschutz und der Landwirtschaft informiert.

Im Überblick:

  • Markus war auf den Demos in Köln, Düsseldorf und auf der Großdemonstration in Berlin dabei.
  • Der Landwirt berichtet, was die Bauern und Bäuerinnen erreichen konnten – und was er nach wie vor kritisiert.
  • Hauptkritik bleibt: Die Landwirte vermissen das direkte Gespräch mit verantwortlichen Bundespolitiker*innen.

Was konnten die Bauern und Bäuerinnen in Berlin erreichen?

"Wir finden, ausgelöst durch alle bundesweiten Demos wie zum Beispiel auch in Köln, immer mehr Gehör bei der Bevölkerung. Unsere Probleme werden nachvollziehbar. Einer unserer besten Sprecher war sogar bei Markus Lanz eingeladen und konnte die Realität ganz klar darstellen. Viel zu oft wird die Landwirtschaft in ein schlechtes Licht gerückt, wogegen wir uns nun erfolgreich wehren."

Bauer Markus Wipperfürth
Bauer Markus Wipperfürth setzt sich für bessere Bedingungen ein (Foto: Redaktion).

Welche Probleme bestehen nach wie vor?

"Wir konnten bisher nicht erreichen, dass alle geplanten Maßnahmen zurückgenommen wurden. Zur Verdeutlichung: Jeder landwirtschaftliche Betrieb würde ein Monatsgehalt pro Jahr verlieren. Das wären tiefe Einschnitte, zumal die Prognosen bezüglich unserer zu erwartenden Gewinne aktuell mehr als schlecht sind."

Was kritisierst du insbesondere?

"Man steht nicht zu seinem Wort beziehungsweise Worten folgen keine Taten. Ich führe hier in NRW tolle Gespräche mit Landespolitikern, fühle mich verstanden und wir hören, dass sie selbst – ob SPD, Grüne oder FDP – mit der Politik der Ampel in Berlin nicht einverstanden sind. Sie bestätigen uns Bauern sogar, in Berlin mehr Druck zu machen. Die Bundesregierung agiert fernab der Menschen, auch in Berlin hat kein verantwortlicher Politiker mit uns gesprochen. Ich finde das menschenverachtend. Hunderte von Kilometern sind viele Landwirte gefahren, aber eine Diskussion findet nicht statt."

Markus Wipperfürth führt ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen, inklusive Reitplatzbau und Pferdepension. Auf „WippiTV“ berichtet er mehrfach täglich über aktuelle Themen aus der Landwirtschaft. Er war einer der ersten Spontanhelfer im Ahrtal und hat über die Flutkatastrophe ein multimediales Tagebuch geschrieben.

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