Die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM), eine Initiative für wohnungslose Menschen in Köln, steht vor einer ungewissen Zukunft. Nach Ablauf ihres 30-jährigen Mietvertrags für eine ehemalige Schnapsfabrik mobilisierten Unterstützer*innen für ein Solidaritätsfest.
Im Überblick:
- Die SSM, ein Selbsthilfeprojekt für Wohnungslose, ist von der Schließung bedroht.
- Zahlreiche Kölner*innen, darunter auch prominente Persönlichkeiten, zeigten Solidarität bei einem Fest.
- Die Mitglieder der SSM leisten autonome Hilfe, betreiben ein Unternehmen und sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Bedrohte Existenz
Die SSM ist mehr als nur ein Ort zum Leben, es ist ein Ort, an dem Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, zusammenkommen und autonom für ihren Lebensunterhalt sorgen. Die 18 ständigen Bewohner*innen betreiben ein Unternehmen, das Dienstleistungen wie Transporte, Wohnungsauflösungen oder Entrümpelungen anbietet. Sie betreiben auch einen Second-Hand-Laden, eine Möbelkammer und das Café KommRhein.
Kölner Solidarität
In einem Zeichen der Unterstützung nahmen etwa 200 Gäste an einem Solidaritätsfest teil, darunter prominente Kölner*innen wie Kabarettist Jürgen Becker, Pfarrer Franz Meurer, der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge, SPD-Fraktionsvorsitzender Christian Joisten und SPD-Landtagsabgeordnete Carolin Kirsch, so der Kölner Stadt-Anzeiger.
Ausblick und Hoffnung
- Nach jahrelangen Verhandlungen mit der Stadt ist die Zukunft der SSM noch unsicher.
- Die Stadt hat einen Mietvertrag für ein weiteres Jahr vorgeschlagen, doch die Initiative hofft auf einen nachhaltigeren Pachtvertrag.
- Laut SSM erspart das Projekt der Stadt jährlich 400.000 Euro an Sozialleistungen, da die Mitglieder eigenständig für ihren Lebensunterhalt sorgen.
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