Die Rede eines hochrangigen Taliban-Vertreters in der Ditib-Gemeinde Köln-Chorweiler schlägt bundesweit hohe Wellen. Der Redner war aus Afghanistan ohne Visum nach Deutschland eingereist.
Im Überblick:
- Ein Taliban-Funktionär hielt unangekündigt eine Rede in einer Kölner Moschee.
- Das Auswärtige Amt verurteilte die Veranstaltung scharf.
- Der muslimische Dachverband Ditib, dem die Moschee in Köln-Chorweiler angehört, distanzierte sich.
Taliban-Vertreter tritt in Chorweiler auf
Ein ranghoher Taliban-Funktionär trat am Donnerstag in einer Moschee in Köln-Chorweiler auf – ohne ein Visum für Deutschland zu besitzen. Die Rede des Afghanen löste deutschlandweit eine Welle der Kritik aus.
- Auf "X" verurteilte das Auswärtige Amt den Auftritt des Taliban-Vertreters Abdul Bari Omar und kündigte an, weitere Maßnahmen zu prüfen.
- Die Bundesregierung erkenne die Taliban nicht als afghanische Regierung an, schreibt der Account des Auswärtigen Amtes in seinem Post weiter, und verweist auf die prekäre Menschenrechtssituation in Afghanistan.
Ditib distanziert sich von Organisator
Der muslimische Dachverband Ditib, zu dem die Moschee gehört, distanziert sich von dem Vorfall und sei "zutiefst enttäuscht." In der veröffentlichten Meldung heißt es außerdem, dass die Veranstaltung vom "Afghanischen Kulturverein Köln Meschenich" organisiert wurde. Der Kulturverein habe die Räumlichkeiten ursprünglich für einen Gottesdienst angemietet und nicht über den Taliban-Redner informiert.
- "Entgegen vertraglicher Vereinbarung wurde daraus eine politische Veranstaltung, zu der ein uns unbekannter Redner eingeladen wurde", teilte die Ditib mit.
- Dem Kulturverein sei nun Hausverbot erteilt worden.
Fazit: Der kontroverse Auftritt des Taliban-Funktionär hat für viel Aufsehen gesorgt. Es bleibt die Frage offen: Wie kann es sein, dass einem hochrangigen Vertreter der Taliban in Deutschland eine Bühne geboten wurde? Mehr dazu in diesem Kommentar der ZEIT.
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