Fast Fashion ist ein riesiges Umweltproblem. Bislang gibt es kein Recycling-Modell für die Berge an getragener Mode. Sie wird verbrannt oder deponiert. Ein junges Kölner Unternehmer-Duo aber sagt der Verschwendung den Kampf an. "CRCL" hat Apatura entwickelt, ein Kunststoff aus Altkleidern, aus denen Möbel werden sollen.
Im Überblick:
- Die Modeindustrie ist einer der großen globalen Ressourcenverschwender
- Kölner Duo will Altkleider zurück in den Kreislauf bringen
- Nach Gründerpreis ist man nun auf Investorensuche
Umweltsünder Fashion-Industrie: Bei jeder Shopping-Tour ist inzwischen das schlechte Gewissen ständiger Begleiter. Denn gerade der Trend zur "Fast Fashion" sorgt dafür, dass die Modeindustrie global riesige Ressourcen verbraucht, der Einsatz von Chemikalien ist sowohl bei der Produktion als auch bei der Entsorgung ein großes Problem.
Kölner sagen Abfallbergen den Kampf an
Wohin also mit all dem Müll, den der Konsum bei H&M, Primark, Zara & Co. hervorruft? Zwei junge Kölner haben sich dem Problem gewidmet und eine Lösung gefunden. In der eigenen Garage fingen Lars Conzendorf und Lauritz Schmidt an, herzumzuexperimentieren und haben einen Ansatz gefunden. Ihre Firma, die CRCL GmbH, will dafür sorgen, dass Altkleider nicht mehr verbrannt oder deponiert werden, sondern ein Kreislauf entsteht.
Und dafür haben sie Apatura entwickelt. Der Werkstoff – benannt nach einer Schmetterlingsart – wird aus bisher nicht recycelten Altkleidern und Kunststoffabfällen hergestellt und ist beispielsweise für die Möbelproduktion geeignet – und kann nach der Benutzung immer wieder geschreddert und einem neuen Bestimmungszweck zugeführt werden.
Apatura soll lineare Systeme durchbrechen und Kreisläufe schaffen
"Uns geht es darum, diesen riesigen Abfallberg, den die Modeindustrie Jahr für Jahr produziert, zu minimieren und stattdessen die Ressourcen wiederzuverwenden", erzählt Conzendorf, bis vor kurzem noch Hockey-Bundesliga-Spieler in Krefeld und inzwischen Master-Absolvent, der beim Entsorgungsunternehmen REMONDIS bereits Erfahrungen in der Branche sammelte.
"Wir wollen lineare Systeme durchbrechen und zu Kreisläufen machen und damit neue Chancen für unseren Planeten schaffen", sagt sein Partner Lauritz Schmidt.
In Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg und der Firma Brabender haben sie ihr Produkt weiterentwickelt und das Gründerstipendium des Landes NRW eingeheimst. Nun ist das Duo auf der Suche nach einem Investor, um Apatura zur Marktreife zu bringen.
Man kann ihnen da nur die Daumen drücken – um irgendwann das schlechte Gewissen beim Shoppen zu Hause lassen zu können…
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