Das Kölner Unicenter Wohnhochhaus an der Luxemburger Straße gesehen vom Colonius aus. (Foto: IMAGO/Future Image)

Im Herzen von Köln steht das Unicenter - eine gigantische Struktur, die mehr als nur beeindruckende Architektur zu bieten hat. Entdeckt das unerwartete Geheimnis seiner Vergangenheit.

Im Überblick:

  • Mit 135 Metern ist das Unicenter Köln eines der höchsten Wohngebäude Europas.
  • In knapp 1000 Wohnungen, verteilt auf 45 Etagen, leben rund 1200 Menschen.
  • In den 1970er-Jahren bereiteten RAF-Terroristen dort die Schleyer-Entführung vor.

Gut zwei Jahre Bauzeit für vier Türme

Das allseits bekannte Hochhaus an der Luxemburger Straße ist in drei unterschiedlich hohe Gebäudeflügel unterteilt, die ein Gebäudekern miteinander verbindet. Zur besseren Orientierung bekamen die Flügel verschiedene farbliche Anstriche:

  • Gebäudeflügel U ist orangefarben gehalten und 41 Etage hoch.
  • Ganz auf Grün macht Gebäudeflügel N mit 34 Etagen.
  • Der niedrigste ist der gelbe Flügel I mit nur 29 Etagen.
  • Dazu gesellt sich der farblose Mittelturm C, mit 135 Metern und 45 Etagen der höchste von allen.

Unter der Leitung des Architekten Werner Ingendaay zog die Bauträgergesellschaft Deba das Unicenter in nur zweieinhalb Jahren Bauzeit hoch, schreibt das Internetportal 24Rhein. Im August 1973, also vor fast 50 Jahren, zogen die ersten Mieter ein.

Wohnungen zwischen 14 und 200 m2 groß

Heute wohnen rund 1200 Menschen in den vier Türmen, wobei sich die eigentlichen Wohnungen ab dem 5. Obergeschoss aufwärts befinden. Darunter breiten sich ein Hotel, ein Fitnesscenter, mehrere Geschäfte und Restaurants sowie ein Parkhaus aus. Bei den Wohnungen ist für jeden Geldbeutel etwas dabei:

  • Student*innen leben in 14 und 24 m2 kleinen Mini-Appartments, die das Kölner Studierendenwerk als Wohnheim vermietet.
  • Besserbetuchte residieren in 200 m2 großen 5-Zimmer-Wohnungen im Penthouse-Stil.
  • Insgesamt bietet das Unicenter 35 verschiedene Wohnungsvarianten. Ein gutes Drittel (378) der Wohnungen entfällt allein auf das Kölner Studierendenwerk.

Unicenter schreibt Terrorgeschichte

Im "Deutschen Herbst" 1977 geriet das Unicenter bei der Entführung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer ins Visier der Terrorfahnder. Diese stellten fest, dass Adelheid Schulz unter dem Namen "Markward" bis Ende September 1977 in der 26. Etage eine konspirative Wohnung angemietet hatte. Nur Stunden vor der Entführung am 5. September trafen sich die Entführer dort letztmals.

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