Seit Jahren legen Bauarbeiten zur geplanten “Nord-Süd-Stadtbahn” die Bonner Straße in Marienburg lahm. Doch es könnte für Anwohner*innen und Autofahrer*innen noch schlimmer kommen: Die Stadt Köln plant eine kilometerlange Brücke über den Bonner Verteiler.

Im Überblick:

  • Ende Februar informierte die Stadt Köln ihre Bürger*innen über den Planungsstand des Verkehrsprojekts "Stadtbahn Süd".
  • Im Fokus der Bürgerveranstaltung stand insbesondere die geplante Mega-Brücke über den Bonner Verteiler.
  • Die Brücke soll schätzungsweise einen Kilometer lang werden. Ein Tunnel kommt aufgrund von unterirdisch verlegten Trinkwasserleitungen nicht infrage.

Neue Bahnlinie für Kölner Süden

Der Kölner Süden wächst, die Bewohner*innen der Stadtteile Rondorf und Meschenich wollen besser und schneller an die Innenstadt angebunden werden. Die Stadt Köln reagiert darauf mit der sogenannten "Nord-Süd-Stadtbahn", die nach Fertigstellung etwa 17.000 Menschen aus den südlichen Wohnvierteln per Straßenbahn über die Bonner Straße ins Zentrum transportieren soll.

Mega-Brücke über den Verteiler

Das Mobilitätsdezernat der Stadt Köln beraumte die Bürgerveranstaltung auch deshalb an, um Details zur geplanten Brücke über den Bonner Verteiler preiszugeben.

  • "Die Länge der kompletten Brücke dürfte schätzungsweise einen Kilometer betragen", sagte Torsten Ilg von den Freien Wählern gegenüber dem Express.
  • An der Bonner Straße Ecke Lindenallee soll sich die Brücke erheben, etwa 500 Meter hinter dem Verteilerkreis soll sie auslaufen.

Wann mit dem Bau der gigantischen Brücke begonnen wird, steht noch in den Sternen. Einige Teilnehmende der Bürgerveranstaltung warfen die Frage in die Runde, ob ein Einzugsgebiet von 17.000 Bewohner*innen ein derart ambitioniertes Projekt rechtfertige.

Das sagen die Zahlen:

Die Verlängerung der Stadtbahn, deren neue Streckenführung rund 6,5 Kilometer lang sein und sechs Haltestellen umfassen wird, lässt sich die Stadt Köln "rund 140 Millionen Euro" kosten.

Ein Tunnel unter dem Bonner Verteiler kam deshalb nicht infrage, weil das Wasserwerk Hochkirchen weite Teile des Kölner Südens, Brühl und Teile des Rhein-Erft-Kreises mit Trinkwasser versorgt.