Während viele Menschen in Köln nach Wohnung suchen, die Stadt keinen Platz für dringend nötige Schulbauten findet, stehen 80 Wohnungen in bester Lage von Köln-Sülz einfach leer.
Im Überblick:
- Im Kölner Süden gibt es eine ganze Straße, die seit Jahren leer steht.
- Die Wohnungen gehören Wladimir Putins russischer Föderation.
- Der Stadt sind die Hände gebunden, sie müht sich seit Jahren um eine diplomatische Lösung.
Der Stadt sind die Hände gebunden. Denn die Gebäude in der Friedrich-Engels-Straße 80, nur einen Steinwurf vom Geißbockheim entfernt, gehören niemand geringerem als der Russischen Föderation und damit Wladimir Putin. Früher saß hier die Handelsvertretung der UdSSR, als Bonn noch die Hauptstadt der Bundesrepublik war und Deutschland in West und Ost geteilt. Später gingen sie dann an Russland über.
Russen-Wohnungen: nicht für Kölner Bevölkerung
Seit die Beamten (und sicher auch der ein oder andere KGB-Agent) weg sind, stehen die Häuser leer. Der Stadt sind die Hände gebunden. "Soweit bewohnbare Räume in den Gebäuden existierten, bestand ein enger Zusammenhang der Räume mit der Botschaftstätigkeit, sodass diese dem allgemeinen Wohnungsmarkt entzogen waren. Die Räume dienten vor Inkrafttreten sowohl der aktuellen Wohnraumschutzsatzung als auch ihrer vorigen Fassungen nie zu Wohnzwecken für die Kölner Bevölkerung", hieß es 2022 in einer Stellungnahme der Stadt.
Schulen in Russen-Straße? Stadt sind Hände gebunden
Der schulpolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck, forderte kürzlich, die Gebäude zu beschlagnahmen, um dort Schulen zu bauen. Doch weil die Gebäude dem russischen Staat gehören, ist das unmöglich. "Eine Beschlagnahme der Gebäude oder die Enteignung ist kein gangbarer Weg. Die rechtlichen Voraussetzungen sind dafür nicht gegeben", hieß es schon im Vorjahr bei der Stadt, als die Frage aufkam, ob man dort nicht ukrainische Flüchtlinge unterbringen könnte.
Das Problem: Auch für den Aggressor-Staat Russland gilt weiter die Immunität des Besitzes, sodass der deutsche Staat keinen Zugriff auf die Gebäude hat, die zwischen 1974 und 1975 gebaut wurden, mit orthodoxer Kirche, Schwimmbädern und allem, was das russische Herz begehrt. Es muss eine diplomatische Einigung her – doch solange der Krieg in der Ukraine tobt, dürfte die nicht zustande kommen – und die Wohnungen in der Friedrich-Engels-Straße werden weiter ein Schandfleck im schönen Sülz bleiben.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.