Eine Scottish Fold Katze, "Knickohrkatze" (Foto: Getty images/Ayzenstayn)

Der Trend der Knickohrkatzen ist in Wirklichkeit eine schmerzhafte Qualzucht. Auch im Tierheim Köln-Dellbrück sitzt ein Kandidat, der unter dem folgenreichen Gendefekt leidet.

Im Überblick:

  • Kater Connor MacLeod ist eine Highland Fold Katze.
  • Die Zucht dieser Rasse ist in Deutschland verboten, doch der Handel floriert.
  • Hinter den geknickten Ohren steckt ein Gendefekt, der Seele und Wesen der Katzen verändert.

Nachfrage schafft Angebot der verbotenen Zucht

"Ohhhh, wie niedlich! Den will ich haben!", beschreibt das Tierheim Köln-Dellbrück in ihrem Facebook Post den Gedanken vieler, den sie beim Anblick von Kater Connor MacLeod bekommen. Die Rassen Scottish Fold und Highland Fold, zu der der schwarze Kater gehört, liegen im Trend. Doch Menschen, die sich ein Tier dieser Rassen aus illegaler Zucht kaufen, kann man wohl kaum als Tierfreund*innen bezeichnen.

Die Wahrheit über Knickohrkatzen

Die gekippten Ohren sind alles andere als niedlich. Denn: Sie stehen für eine schmerzhaften Erbkrankheit.

  • Osteochondrodysplasie (OCD) ist unheilbar und wird dominant vererbt.
  • Der Gendefekt zerstört körpereigene Knorpelgewebe.
  • Die Folgen: Knochen- und Knorpelschäden, die zu Skelettveränderungen an der Wirbelsäzle und den Gliedmaßen, die durch Knochen- und Knorpelschäden verursacht werden.
  • Die Schmerzen der Tiere schlagen sich auch in Wesensveränderungen nieder, die auch in jungem Alter der Katzen auftreten können.

Qualzucht findet vielfach kritische Stimmen

Neben den Menschen, die Tiere scheinbar als Modetrends bewerten, gibt es auch viele kritische Stimmen, die sich gegen den qualvollen Trend aussprechen.

  • "Jeder sollte eigentlich froh sein, ein gesundes Tier zu haben und dann kommen die Möchtegern-Vermehrer mit so einer Katze um die Ecke", lautet der Kommentar einer Facebook-Userin.
  • Eine weitere Frau berichtet über ihre Perserkatzen, die aus dem Tierschutz adoptiert hat: "Sie haben einfach jede züchtungsbedingte Krankheit und wir sind alle 2-3 Wochen beim Tierarzt. Ist es mir wert, damit es den Jungs halbwegs gut geht, aber sie tun mir auch so leid..."

Connor sucht bewusstes Zuhause

Für Kater Connor, der auf einem Parkplatz gefunden wurde, sucht das Tierheim nun ein liebevolles Zuhause. Und Menschen, die sich bewusst sind, "dass der Junge gegebenenfalls ziemliche Tierarztkosten verursachen wird". Wenn auch etwas anders als andere Katzen, sei der Kater ein sehr liebenswertes Geschöpf.

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