Weckmänner liegen in einem Körbchen (Foto: Imago / Funke Foto Services).

Genauso wie Laternen und Martinsumzüge gehört im Rheinland – und insbesondere in Köln – auch der Weckmann mit Tonpfeife zur Tradition. Aber warum eigentlich?

Im Überblick:

  • Am 11.11. ist nicht nur Beginn der Karnevalssession, sondern auch Martinstag.
  • Traditionell ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen und bekommen im Anschluss einen Weckmann.
  • Doch woher kommt diese Tradition? Und warum trägt der Weckmann eine Pfeife?

Der Weckmann und Sankt Martin

Auf den ersten Blick scheint die Eingangsfrage durchaus berechtigt. Worin soll schließlich der Zusammenhang zwischen einem französischen Ritter mit Hang zum Mäntel teilen und einem Hefegebäck in Menschenform mit eingebackener Tonpfeife bestehen? Die Antwort liefert, wie soll es anders sein, Kirche und Religion im Mittelalter.

Die Geschichte des Weckmanns:

  • Wer im Mittelalter aufgrund seiner Taten oder Krankheit nicht an der heiligen Messe teilnehmen durfte, erhielt als Entschädigung eine Teigfigur, die den Bischof Nikolaus von Myra darstellen sollte.
  • Da so ein Hefeteig nicht perfekt für die detaillierte Porträtierung von Bischöfen geeignet ist, hat man der Teigfigur einen Bischofsstab als Erkennungsmerkmal verpasst.
  • Die Tradition wurde über die Jahre fortgeführt und so wurde lange Zeit zum Nikolaustag am 6. Dezember ein Weckmann gegessen.
  • Mit der Zeit entwickelte sich der Bischofsstab zur Tonpfeife, da es so nicht mehr als rein christliches Symbol zu erkennen war.
  • Und weil die Kölner*innen generell eher ungeduldig sind, wenn es darum geht aufs Essen zu warten, begann man im 18. Jahrhundert bereits im November mit dem Verteilen und Essen von Weckmännern.
  • Da Weckmänner aus ihrer Tradition heraus meist an Arme, Bedürftige und Kinder verteilt wurden, entwickelte sich in Anlehnung an die Legende von Sankt Martin die neue Tradition, dass bei uns in Köln und im Rheinland schon zu Sankt Martin Weckmänner verteilt werden.

Mehr dazu

Um den Geist von Sankt Martin in die Welt zu tragen, bekommen Kinder vielerorts nach dem Martinszug nur einen Weckmann, wenn sie diesen untereinander teilen.

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