Die Kölner Altstadt mit ihren Grünflächen (Foto: IMAGO / imagebroker)

Mit jährlich 2.500 fertiggestellten Wohneinheiten ist Köln nicht geholfen. Um Bauherr*innen ihre Vorhaben zu erleichtern, sollen Verwaltungsprozesse nun schneller gemacht werden.

Im Überblick:

  • Die Stadt Köln will die bürokratischen Hürden für Bauherr*innen deutlich senken.
  • Im Rahmen eines Maßnahmenpakets soll unter anderem die Bebauungsdichte erhöht werden.
  • Im Mai soll das Papier "Wohnungsbau stärken” per Dringlichkeitsantrag im Stadtrat beschlossen werden.

Mit weniger Auflagen zu mehr Wohnraum

Seit Jahren geht die Bevölkerungszahl in Köln stetig nach oben, die Zahl der jährlich neu geschaffenen Wohnungen dagegen stagniert. Was das zur Folge hat, ist inzwischen bestens bekannt: Ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Nun will die Stadt Köln gegensteuern und präsentierte das Maßnahmenpaket “Wohnungsbau stärken”.

  • “Wir reduzieren kommunale Auflagen, optimieren unsere Prozesse und beschleunigen Verfahrensabläufe, um spürbar zur Ankurbelung und Steigerung des Wohnungsbaus beizutragen”, sagte die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
  • Per Dringlichkeitsantrag soll das “richtungsweisende Paket” bereits in der Ratssitzung am 16. Mai beschlossen werden – meldete der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Wirtschaftlichkeit der Bauprojekte erhöhen

Im Zentrum des Papiers steht der Abbau von geltenden Regelungen und Vorgaben. Denn diese, so die Auffassung der Stadtverwaltung, stünden raschen Bauprojekten derzeit nur im Wege.

1. Dichtere Bebauung

Als Baugrund ausgewiesene Flächen sollen in Zukunft dichter bebaut werden dürfen. Damit soll die Wirtschaftlichkeit der Projekte verbessert werden.

  • Das geht allerdings zulasten von Grünflächen und Spielplätzen.
  • Mit der Neuregelung würde die Grünfläche pro Einwohner*in von zehn auf drei Quadratmeter reduziert werden.
  • Laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" räumte die Stadt ein, dass dadurch das “Defizit an Grünflächen” erhöht werde.

2. Geld gegen Grünflächen

Die Stadt erwägt, Bauherr*innen eine Hintertür zu öffnen, um diese gänzlich von der Grünflächenpflicht zu befreien.

  • Gegen eine entsprechende Zahlung können Bauherr*innen Vorhaben von bis zu 43 Wohneinheiten schon jetzt das Anlegen von Grünflächen und Spielplätzen umgehen.
  • Die Stadt will diese Möglichkeit in Zukunft auch größeren Bauprojekten bieten, vorausgesetzt, es gibt in der Nähe bereits “ein Mindestgebot” an Grün- und Spielflächen.

3. Weniger Parkplätze

Auch bei der geforderten Zahl an Stellplätzen denkt die Stadt an einen finanziell lukrativen Deal mit den Bauherr*innen.

  • Wie bei den Grünflächen sollen sich diese gegen eine entsprechende Zahlung von der Pflicht zum Bau von Parkplätzen teilweise befreien können.
  • Im Raum stehen gegenwärtig die Möglichkeiten, auf eine zweite Tiefgaragenebene zu verzichten und die Mindestanzahl von Stellplätzen generell zu senken.

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