Neue öffentliche Toiletten sollen Dixie-Klos in Köln ersetzen (Foto: IMAGO / Horst Galuschka)

Dixie war einmal, gendergerecht und nachhaltig soll es sein. Die neue Generation öffentlicher Toiletten in Köln muss an die geänderten gesellschaftlichen Anforderungen angepasst werden. Und die haben es in sich.

Im Überblick:

  • Im Durchschnitt müssen sich in Köln fast 10.000 Einwohner*innen eine öffentliche Toilette teilen.
  • Zu viele, meint die Stadt, und plant für dieses Jahr das Aufstellen von weiteren 21 stillen Örtchen.
  • Allerdings sind die Anforderungen an die Klos für alle in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen.

49 neue Toiletten in zwei Jahren in Köln

In den öffentlichen Toiletten in Köln wird es eng – diese Meinung vertritt zumindest die Verwaltung der Stadt Köln. In der Millionenstadt stehen Passant*innen derzeit 105 stille Örtchen zur Verfügung.

  • Damit teilen sich statistisch gesehen knapp 10.000 Menschen ein Klo.
  • Im vergangenen Jahr richtete die Stadt 21 Toiletten ein, in diesem Jahr setzte sich die Verwaltung das Ziel von weiteren 28 WCs im öffentlichen Raum – so berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger".

Hohe Anforderungen für neue Klos im Stadtgebiet

Mit einem simplen Dixie-Klo in Babyblau sei es aber längst nicht mehr getan, die baulichen und gesellschaftlichen Anforderungen an ein stilles Örtchen sollen in letzter Zeit deutlich gestiegen sein. Nach Auskunft der Stadtverwaltung müsse eine öffentliche Toilette inzwischen

  1. geschlechtergerecht
  2. barrierefrei
  3. nachhaltig gebaut
  4. hitzebeständig und
  5. sicher vor Vandalismus sein.

Aber damit nicht genug: Die WCs im öffentlichen Raum müssen darüber hinaus an "standortspezifische Anforderungen" angepasst sein – sprich auf Wohnungslose und drogenkonsumierende Menschen ausgerichtet sein.

Am Ende gibt es Bio-Dünger

Zu den "Rising Stars" unter den stillen Örtchen zählen offenbar zwei Modelle mit den einprägsamen Namen "Sitzen-Hocken-Stehen WCs" und "Holy Shit". Ersteres preise die Stadt als "gendergerecht, 24 Stunden verfügbar, kostenfrei, vandalismushemmend und reinigungsoptimiert" an. Diese könnte bald an der Gereonstraße sowie am Wasserspielplatz im Grüngürtel entstehen.

  • Aus den menschlichen Ausscheidungen in der Variante der "Holy Shit"-Toilette kann sogar Bio-Dünger gewonnen werden – darüber berichtete soköln. bereits.
  • Allerdings soll der humane Beitrag zu einem beschleunigten Wachstum nicht ganz billig sein – die monatlichen Betriebskosten für das "Holy-Shit-Modell" bezifferte die Stadt auf etwa 8400 Euro.
  • Aktuell steht in Köln erst eine der "Holy Shit"-Toiletten im Volksgarten. Trotz hoher Kosten plane die Stadt, dem bislang einzigen Pilotmodell vier weitere Klos zur Seite zu stellen.

Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.