Im Alltag werden wir von Werbebotschaften nur so überflutet. Auf 25 Kölner Litfaßsäulen gibt es jedoch Kunst statt Werbung. Besonders bewegend ist dieses Jahr das Kunstwerk einer ukrainischen Künstlerin.

Im Überblick:

  • Auf 25 Litfaßsäulen im gesamten Stadtgebiet sind in regelmäßigen Abständen wechselnde Kunstwerke zu bestaunen.
  • Die Stadt Köln ruft einmal im Jahr zum Contest auf.
  • "Dispatches From A Head Of State" ist ein imaginärer Blick in Putins Kopf.

Zum Kunstprogramm:

Das in Kooperation mit dem Medienhaus Ströer und der Kunsthochschule für Medien durchgeführte Projekt gibt es seit 2015. Eine siebenköpfige Jury aus Expert*innen für Medienkunst und Fotografie kürt die besten Entwürfe für das Kunstprogramm im öffentlichen Raum.

Das sagen die Zahlen:

Für die aktuelle Staffel gab es

  • eine Ausschreibung in drei Sprachen: Deutsch, Englisch und Ukrainisch.
  • 43 Bewerbungen.
  • Vielseitige Entwürfe in Form von Collagen, Fotografien und konzeptionellen Kunstwerken.

Sechs Motive werden für jeweils zwei bis drei Monate auf den Litfaßsäulen zu sehen sein. Den Auftakt gibt die ukrainische Künstlerin Slinko. Im Anschluss folgt ein Werk der ebenfalls aus der Ukraine stammenden Künstlerin Alona Shostko.

Das aktuelle Motiv:

In "Dispatches From A Head Of State” stellt die in den USA lebende ukrainische Künstlerin Slinko potenzielle Gedanken des russischen Präsidenten dar. Ein Auszug aus der Werkserie, die einer Sammlung an Kurzgeschichten gleicht, ist nun auf den Litfaßsäulen zu lesen.

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(Foto: Patrick Klein)

Das steckt hinter dem Werk:

  • Slinko startete kurz vor Russlands Invasion in die Ukraine akribisch die Berichterstattung über den Kreml zu verfolgen.
  • Basierend auf diesen Nachrichten begann sie Texte zu schreiben und fokussierte sich dabei vollkommen auf Putin. Den Mann, der befohlen hat, ihr Heimatland zu zerstören.
  • Das Gefühl, das sie dabei entwickelte, gab ihr eine Art der Ermächtigung. Eine Möglichkeit, in die innersten Gedanken des Präsidenten einzudringen.
  • Teile der Texte sind geschwärzt und verweisen damit auf die Nachrichtenzensur.
  • Neben Text besteht die Serie aus Fotografien in beabsichtigt schlechter Auflösung.

Mehr zu den Kölner Kunstsäulen gibt es hier.

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