Symbolbild einer Aldi Süd-Filiale (Foto: IMAGO / Chai von der Laage)

Von der eigenen Wohnungstüre direkt in den Discounter stolpern? Das soll in Köln bald möglich sein. Aldi plant nämlich die Umwandlung von Einzelhandelsflächen zu sogenannten Mixed-Use-Objekten. Was dahinter steckt.

Im Überblick:

  • Aldi Süd will in Köln-Ehrenfeld aus einer eingeschossigen Einzelhandelsfiliale ein Mixed-Use-Objekte mit 100 Wohnungen errichten.
  • Insgesamt plant der Discounter den Bau von bis zu 600 Wohneinheiten in ganz Köln – durch den Umbau soll die große Fläche, auf der die Filiale steht, effektiver und nachhaltiger genutzt werden.
  • Das Bauprojekt ist bei der Stadt auf Unterstützung gestoßen, ein genauer Starttermin steht aber noch nicht fest.

Aldi Süd plant neuen Wohnraum in Köln

Wohnraum ist in Köln Mangelware – das ist kein Geheimnis. Aldi Süd plant jetzt Wohnen und Einkaufen miteinander zu verbinden und damit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Konkret ist das Projekt "Grüne Höfe" für Köln-Ehrenfeld geplant:

  • Die Aldi Süd-Filiale in Köln-Ehrenfeld am Grünen Weg befindet sich auf einem knapp 8000 Quadratmeter großen Grundstück – hier soll ein sogenanntes Mixed-Use-Objekt entstehen.
  • Das Konzept: Ein mehrgeschossiges Gebäude mit Discounter-Filiale im Erdgeschoss und etwa 100 Wohnungen in den Stockwerken darüber. Auch eine Kita sowie Tiefgaragen- und Fahrradparkplätze sind geplant.
  • Laut dem Unternehmen sei das Bauprojekt bei der Stadtverwaltung auf Unterstützung gestoßen. Da für das Vorhaben aber noch ein Bauantrag benötigt werde, könne der Start noch mehrere Jahre dauern. Die Filiale bleibt bis dahin geöffnet.

Kombination von Einzelhandel und Wohnen

Statt das Grundstück einseitig zu nutzen, soll mit dem Mix aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufen der Standort der Filiale attraktiver werden. Aldi Süd verfolgt mit dem Projekt eine innovative Strategie, denn in den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen geändert:

  • Wurde früher noch viel Wert auf große Supermarkt-Grundstücke und viele Parkplätze gelegt, würden diese heutzutage häufig leer stehen.
  • Das läge unter anderem an den Kund*innen, die immer öfter zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen gehen würden.
  • Zudem steige laut Aldi Süd die Anforderung nach Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung an das Unternehmen.

Aldi-Plan: Bis zu 600 neue Wohnungen in Köln

Insgesamt möchte Aldi Süd mehr Wohnfläche in der Stadt entstehen lassen. Gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" teilt das Unternehmen mit, dass in Köln "Potenzial für Mixed-Use-Projekte mit mindestens 600 Wohnungen" bestehe. Das Konzept von gemischt-genutzten Gebäuden ist nicht neu:

  • In einem von Aldi Süd gebauten Geschäfts- und Mehrfamilienhaus in der Wesselinger Gotenstraße befinde sich über einer Drogerie Wohnraum.
  • Und auch die Gebäude an der Venloer und der Neusser Straße, in denen sich die Rewe-Filialen befinden, sollen gemischt genutzt werden.

Fazit

Die Kombination von Einzelhandelsflächen und Wohnraum ist ein Ansatz, um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken und gleichzeitig eine nachhaltiger Städteentwicklung zu fördern. Ein Problem für die potenziellen zukünftigen Anwohner*innen steht allerdings schon fest: Lärm. Denn für die Warenanlieferung in den frühen Morgenstunden braucht es in jedem Fall einen tiefen Schlaf – oder eine sehr späte bzw. frühe Rückkehr aus dem Club.

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