Die RTL-Chefmoderatorin Claudia Hessel positioniert sich klar gegen das Vorhaben der Stadt Köln, die Domstadt als Vorreiterin ins Rennen um Modellstadt zu schicken. Das sind ihre Gründe.
Im Überblick:
- Im Zuge einer Cannabis-Modellstadt könnte die Drogenkriminalität in Köln zunehmen.
- Kritiker fürchten zudem, dass das Hanfprodukt in den Händen von Minderjährigen landet.
- Kiffer-Touristen, die in Amsterdam nicht länger geduldet werden, könnten in der Domstadt ein neues Ziel finden.
Amsterdamer Verhältnisse befürchtet
Die Kölner Journalistin und RTL-Chefmoderatorin Claudia Hessel sorgt sich um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen sowie um die Luftqualität ihrer Heimatstadt. Nach der Entscheidung des Rats der Stadt, Köln ins Rennen um eine Cannabis-Modellregion zu schicken, befürchtet Hessel demnächst Zustände wie in Amsterdam. Dort sei ihr zuletzt ein "penetranter Geruch von Marihuana" aufgefallen, schreibt sie in einem Gastbeitrag für das Online-Portal 24Rhein.
- "Außerdem hat Amsterdam mittlerweile ein massives Problem mit Drogenbanden", mahnte sie weiter.
So ganz Unrecht hat sie damit nicht. In der Tat ist den Stadtvätern der Kiffer-Welthauptstadt ihr legendärer Ruf inzwischen ein Dorn im Auge. Die Stadt versucht nun gegenzusteuern: Seit Mai herrscht in der Altstadt ein generelles Kiff-Verbot. Hessel schwant bereits Böses.
- Köln mache sich bereit, den vertriebenen Hanfgenießern ein neues Zuhause zu bieten.
Die Gesundheit von Jugendlichen sei in Gefahr
In ihrer Argumentation stützt sich die Journalistin immer wieder auf Aussagen des Kölner CDU-Fraktionschefs Bernd Petelkau. Wie dieser befürchte sie, "dass die Politik im Falle einer Legalisierung schwerwiegende Gefahren für die Gesundheit von Jugendlichen bewusst in Kauf" nehme. Ihr zur Seite springt auch der Kölner Polizeipräsident.
- Es werde der Polizei schwerfallen, vor Ort zu entscheiden, ob Cannabis aus legaler oder illegaler Quelle stamme, soll dieser gesagt haben.
Alle drei – Hessel, Petelkau und Polizeipräsident – warnen vor der aufziehen Apokalypse und fürchten, "dass sich die schwierigen Zustände rund um den Neumarkt schnell auf die ganze Stadt ausweiten". Köln als Modellstadt für die schrittweise Cannabis-Entkriminalisierung? Nein, danke!
- "Fundierte Konzepte im Bereich Jugendschutz fehlen. Die sollen ja erst im Modellversuch erarbeitet werden", kritisiert Hessel das von SPD, Grünen und FPD vorangetriebene Projekt.
Bis zu drei Hanfpflanzen auf dem Balkon
Ab Herbst will die Ampel-Koalition unter Regie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach den Besitz und Gebrauch von Cannabis per Bundesgesetz entkriminalisieren. Das würde unter anderem bedeuten, dass
- in sogenannten Cannabis Social Clubs Rauschhanf angebaut werden darf;
- der Besitz von 25 Gramm Genuss-Cannabis straffrei bleibt;
- Privatpersonen bis zu drei Hanfpflanzen selbst züchten dürfen;
- der Verkauf von Marihuana in lizenzierten Fachgeschäften getestet wird.
Das Eckpunktepapier aus Lauterbachs Ministerium dient derzeit lediglich als Basis für weitere Verhandlungen.
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