Ein Gramm für zehn Euro, fünf Gramm inklusive Mengenrabatt für 35 Euro. Mit diesem Angebot versuchen Drogendealer*innen in Köln jetzt ganz offen für ihre illegale Ware zu werben – die Preise haben sie ganz einfach an eine Hauswand geschrieben.
Im Überblick:
- Trotz der Cannabis-Legalisierung seit dem 1. April ist der Verkauf der Droge nach wie vor strafbar.
- Das scheinen in Köln nicht alle verstanden zu haben: Unbekannte Drogendealer*innen haben jetzt ihre Preise für Cannabis und Haschisch – inklusive Rabatte – an eine Hauswand auf der Trimbornstraße in Kalk geschrieben.
- Grundsätzlich will die Kölner Polizei an Drogen-Hotspots jetzt härter vorgehen und durch vermehrte Kontrollen den Handel unattraktiv machen.
Drogendealer schreiben Preisliste an Hauswand
Es ist ein dreistes Angebot, das an der Trimbornstraße ganz einfach mit einem schwarzen Edding an eine Hauswand gekritzelt wurde: Die Preisliste für Cannabis und Haschisch.
- Demnach soll Cannabis ("Haze") pro Gramm zehn Euro kosten.
- Mit einem Mengenrabatt sind laut Angebot an der Hauswand fünf Gramm für 35 Euro und zehn Gramm für 70 Euro erhältlich.
- Auch Haschisch ("Hash") soll es für zehn Euro pro Gramm zu kaufen geben.
Der illegale Handel mit Cannabis ist strafbar
Seit Anfang April ist der Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Also was ist das Problem mit der unverhohlenen "Menükarte"?
- Der Handel mit Cannabis sowie der Kauf der Droge bei Dealer*innen auf der Straße bleibt strafbar.
- Viele Gesetzesregeln: Unter anderem ist der Besitz und der Konsum von Menschen unter 18 Jahren verboten, genauso wie der Konsum in Sichtweite von Schulen oder in der Nähe von Minderjährigen.
- In den eigenen vier Wänden sind bis zu 50 Gramm Cannabis erlaubt, in öffentlichen Räumen nicht mehr als 25 Gramm.
Verstärkte Bemühungen der Kölner Polizei gegen Drogenhandel
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, stelle sich der leitende Polizeidirektor Martin Lotz die Frage, ob sich die Menschen bewusst dumm stellen würden oder ob die Regeln bisher nicht zu jedem durchgedrungen seien. Seine Kolleg*innen müssten jedenfalls noch immer viel auf der Straße erklären.
- In Köln gibt es mehrere Orte, die als Hotspot für den Drogenhandel gelten. Dagegen wolle die Polizei jetzt härter vorgehen.
- Zu den Umschlagsplätzen zählen: Die Kalker Hauptstraße, der Ebertplatz, der Wiener Platz, der Friesenplatz, der Appelhofplatz und der Neumarkt.
- Die Polizei plane, die Brennpunkte durch vermehrte Kontrollen für die Dealer*innen unattraktiver zu machen.
Fazit:
Obwohl der Besitz und Konsum von Cannabis unter bestimmten Bedingungen legalisiert wurden, bleibt der Handel illegal. Die "Menükarte" an der Hauswand in Kalk zeigt, dass das noch nicht alle verstanden haben – oder es sie ganz einfach nicht interessiert. Wobei neben der Preisliste für die Drogen keine Kontaktdaten geschrieben wurden. Also vielleicht ist das Angebot auch nicht ganz ernst gemeint.
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