Das Karnevalslied "Eimol Prinz zo sin" können wir alle lauthals mitsingen. Wie viele von euch tatsächlich davon träumen, wissen wir nicht. Aber wir wissen, was es ungefähr kostet.
Im Überblick:
- Das Festkomitee Kölner Karneval wählt das Dreigestirn und damit auch den Prinzen aus.
- Ein mehrstufiger Bewerbungsprozess muss erfolgreich durchlaufen werden.
- Das Engagement kostet den Prinzen eine ordentliche Stange Geld.
Wie wird man eigentlich Prinz?
Es gebe für das Dreigestirn keine Beschränkungen bezüglich Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft, so sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Das beste Bewerbungs-Trio gewinnt. So einfach ist das – wobei viele schon lange auf ein weibliches Dreigestirn warten. Und es gibt einige Voraussetzungen zu erfüllen.
Wie läuft das Prozedere ab?
Wer Prinz werden möchte, muss einer Mitgliedsgesellschaft des Festkomitees angehören. 75 gibt es davon in Köln, darunter auch rein weibliche oder gemischte Karnevalsgesellschaften. Die Mitgliedsgesellschaften haben ein Vorschlagsrecht. Meistens wird direkt ein Dreierteam ins Rennen geschickt.
- Mitglied zu werden in einer der neun Traditionskorps, beispielsweise der Blauen Funken, ist aber gar nicht so leicht.
- Hier braucht es zunächst ein paar wohlwollende Paten und eine zwei-jährige Hospitation.
Wie erfolgt die Bewerbung?
Wer als Trio Dreigestirn werden will, muss eine schriftliche Bewerbung einreichen. In ersten Interviews wird geprüft, ob die Kandidat*innen für das Amt überhaupt geeignet sind. Partner*innen des Dreigestirns müssen auch zum Gespräch erscheinen, um glaubhaft zu machen, dass sich das Ehrenamt mit Familie und Job vereinbaren lässt.
- Bodenständigkeit, Wortgewandtheit und mehrjährige Erfahrung in der Ausübung von Ehrenämtern sind Grundvoraussetzungen.
- Prinz zu sein kostet Geld. Über exakte Zahlen wird geschwiegen, aber alleine das maßgeschneiderte Prinzenkostüm (Ornat) kostet um die 15.000 Euro.
- Hinzu kommen Schulungen für Tanzkurse, Kamera-, Interview- und Atemtraining. Kosten für Hofburg, Fahrer*in, Wurfmaterial muss der Prinz auch übernehmen. Insgesamt beläuft sich das Engagement wohl auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag.
Fazit:
Neben viel Geld und viel Zeit braucht ihr vor allem viel Leidenschaft und beste Kontakte in die Kölner Karnevalsszene. Je früher ihr damit anfangt, desto besser entwickeln sich eure Chancen. Darauf ein "Dreimol Kölle Alaaf".
Top-News aus Köln jetzt auch jeden Tag im soköln. WhatsApp-Kanal oder in unserer soköln. App für Apple und Android lesen.
Alle News findet ihr ab sofort auch in der soköln.-App, und in unseren WhatsApp-Kanälen für ganz Köln, oder für dein Veedel – einfach anklicken und abonnieren: Innenstadt, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Kalk, Mülheim, Chorweiler, Porz, Rodenkirchen.