In drei Kölner Galerien sind in diesen Tagen fotografische Zeitzeugen menschlicher Zerstörungskraft zu sehen. Aber nicht nur, die Ausnahme macht eine peruanische Fotografin mit sinnlich-ästhetischen Werken.

Im Überblick:

  • Drei Kölner Galerien konfrontieren ihre Besucher*innen in diesen Tagen mit Geschichten, die von Leid und Lust erzählen.
  • Die historischen Zeitreisen in Form von Fotografien beginnen in der deutschen Nachkriegszeit und enden in der afrikanischen Gegenwart.
  • Einzelne Abzüge der Kunstwerke gibt es ab 2.400 Euro, fünfteilige Bildtafeln schlagen mit bis zu 47.500 Euro zu Buche.

Drei Kölner Galerien zeigen menschliche Schicksale

Pünktlich zum ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zeigen drei Kölner Galerien, dass das Leben nicht zwingend für Instagram erschaffen wurde. Auf zumeist Schwarz-Weiß-Fotos schlägt Besucher*innen ein ganzes Repertoire menschlichen Schicksals entgegen, wie das Handelsblatt berichtet.

1. Karl-Hugo Schmölz: Über den Krieg

In der Galerie Franz van der Grinden hängen bis zum 15. April fotografische Zeitzeugen aus Kölner Nachkriegszeiten.

  • Als die Domstadt 1947 zu 90 Prozent in Trümmern lag, machte der Architekturfotograf Karl-Hugo Schmölz Aufnahmen von zerstörten, meist repräsentativen Gebäuden. Diese positionierte er anschließend neben Fotos, die ebenjene Gebäude vor dem Krieg zeigten.

2. Chargesheimer The Great

Weniger dokumentarisch, eher künstlerisch kommen die Fotos von Chargersheimer in der Galerie Julian Sander rüber. Dessen "kühne und eigenwillige" Arbeiten, so das Handelsblatt, hätten in den 1970er-Jahren "nur wenige Liebhaber" gefunden.

  • Zu sehen sind unter anderem markante Schwarz-Weiß-Porträts von Konrad Adenauer und Chet Baker. Läuft bis zum 6. April.

3. Santu Mofokeng: Billboards/Tarrah Krajnak: Rock, Paper, Sun

Deutlich zeitgenössischer sind die Arbeiten des Südafrikaners Santu Mofokeng, die noch bis 24. März in der Galerie Thomas Zander hängen. Mit der Linse sei es dem Fotografen vortrefflich gelungen, "eklatante soziale Missverhältnisse" durch "unausgesprochenen Zynismus" bildhaft darzustellen, urteilt das Handelsblatt. Parallel dazu findet eine Fotoausstellung der Künstlerin Tarrah Krajnaks statt. Die Peruanerin widmet sich der "lustvollen Fotografie des weiblichen Körpers" und indigenen Ritualen gleichermaßen.

Für alle, die sich den einen oder anderen Originalabzug dieser Künstler und Künstlerinnen ins heimische Wohnzimmer hängen möchten: Ein Fotopaar von Karl-Hugo Schmölz kostet in der Regel 8.000 Euro, das Adenauer-Porträt von Chargersheimer 12.000 Euro und eine politische Botschaft Mofokengs zwischen 16.500 und 35.000 Euro. Ab 6.800 Euro gibt es eine sinnlich-ästhetische Fotografie der Südamerikanerin Krajnak.

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