Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, bei einer Pressemitteilung (Symbolfoto: Imago / Political-Moments).

Zwei Jugendliche sollen einen islamistischen Anschlag geplant haben. Zunächst verbreitete sich die Meldung, dass ein Kölner Weihnachtsmarkt als Ziel ins Auge gefasst werden sollte. Inzwischen gibt die Kölner Polizei Entwarnung. Eine Bestandsaufnahme.

Im Überblick:

  • Zwei Jugendliche sollen sich zu einem islamistischen Terroranschlag verabredet haben.
  • Ein Weihnachtsmarkt oder eine Synagoge waren als Ziel geplant.
  • Die Behörden griffen rechtzeitig ein und haben die jungen Islamisten inzwischen festgenommen.

Das ist passiert

In Nordrhein-Westfalen und Brandenburg hat die Polizei einen 15- und einen 16-Jährigen festgenommen, die zusammen einen islamistischen Terroranschlag geplant haben sollen. Erst wurde ein Kölner Weihnachtsmarkt als Anschlagsziel genannt. Am Mittwochabend wurde bekannt, dass es sich um einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen handelte.

Die Jugendlichen sollen demnach zu einem "Heiligen Krieg" gegen den Westen aufgerufen und einen Anschlag für Freitag, 1. Dezember, angekündigt haben, berichten der "WDR" und der "Tagespiegel."

  • Als mögliche Ziele solle der 15-Jährige Hauptverdächtige aus Burscheid bei Leverkusen zunächst einen Weihnachtsmarkt oder eine Synagoge anvisiert haben.
  • Der entscheidende Hinweis sei von den ausländischen Sicherheitsbehörden gekommen, sagte NRW-Innenminister Reul in einer Pressekonferenz.
  • Der 15-Jährige veröffentlichte ein Video in einer Telegram-Gruppe von jungen Islamisten. Die Jugendlichen dachten offenbar über eine Attacke mit Brandsätzen oder einem Kleinlaster nach.
  • Nachdem der Terrorverdächtige schließlich ein konkretes Datum und einen öffentlichen Platz in einer Telegram-Gruppe nannte, griff die Polizei am Dienstag, 28. November, zu und verhaftete den jungen Islamisten.

Stand der Dinge

Das Amtsgericht Leverkusen hat am Mittwoch Haftbefehl gegen den 15-Jährigen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis erlassen. Ihm werden Planung und Vorbereitung eines islamistischen Terroranschlags vorgeworfen. Laut Minister Reul ist er Deutsch-Afghane.

  • Ob die Verdächtigen tatsächlich Anschläge vorbereitet haben – und wenn ja, wie konkret die Pläne fortgeschritten waren –, ist nun Gegenstand der Ermittlungen.

Aktuell gehe die Polizei in Köln von keiner erhöhten Gefährdungslage aus.

  • "Wir sind sehr wachsam, stehen im ständigen Austausch mit den Sicherheitsbehörden in Land und Bund und tun alles, um die Bevölkerung zu schützen. Der aktuelle Fall zeigt, dass das Frühwarnsystem erneut funktioniert hat", so ein Sprecher der Polizei.

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