Kaum sind die jecken Tage um, zeigt sich die bittere Konsequenz: Die Zahl der Corona-Infektionen in Köln ist nach Ende der Karnevalssession in die Höhe geschnellt. Gesundheitsamtschef Johannes Nießen erklärt, was Köln angesichts der Zahlen zu erwarten hat.
Im Überblick:
- Die Zahl der PCR-Tests in Köln habe sich in den letzten vier Wochen verdoppelt. Jeder zweite Test schlägt positiv aus. Es sei mit einer noch höheren Dunkelziffer zu rechnen.
- Gesundheitsamtschef Johannes Nießen erklärt in einem Interview mit dem Stadt-Anzeiger, was das für Köln bedeutet.
Die Details:
Ein Interview mit Gesundheitsamtschef Johannes Nießen des Kölner Stadt-Anzeigers schlüsselt das Infektionsgeschehen um die Karnevalstage auf. Nicht nur Karneval selbst trage die Schuld an den ansteigenden Zahlen der Corona-Fälle. Auch die neue Omikron-Sublinie XBB 1.5 trage zur schnellen Ausbreitung bei. Der Grund: Es ist die bislang ansteckendste Variante.
Das sagen die zahlen:
- Die 7-Tage-Inzidenz liegt in der Domstadt derzeit bei 375. Im bundesweiten Durchschnitt belegt Köln damit den siebten Platz.
- Deutlich wird auch: an den Orten, an denen Karneval gefeiert wurde, sind die Infektionszahlen höher.
- Die Dunkelziffer der Erkrankungen liege jedoch viel höher, so der Gesundheitsexperte. Der Grund: Es gibt keine Testpflicht mehr, wodurch es weniger positive Schnell- und PCR-Tests gibt.
- Laut Einschätzung des RKI muss die Inzidenz mit zehn (!) multipliziert werden, um auf die tatsächliche Zahl der Infektionen zu kommen.
Auch Mitarbeitende der Krankenhäuser sind vom Infektionsgeschehen betroffen und fallen zunehmend aus. Doch: aus der Erfahrung der letzten Jahre könne man, so Nießen, schließen, dass sich die Inzidenzen nach drei bis vier Wochen wieder normalisieren.
Was heißt das für Köln?
Einen Grund zur Beunruhigung gebe es bislang jedoch kaum, so Nießen. Denn es haben sich vor allem Menschen zwischen 19 und 29 Jahren mit dem Virus angesteckt. Ihnen könne man ein gutes Immunsystem zusprechen. Außerdem seien die meisten davon geimpft oder genesen.
Ältere Menschen ab 70 und all jene, die in einem Seniorenheim leben, seien jetzt dagegen besonders gefährdet. Unterstützung und Hilfe bekommen diese in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. In Krankenhäusern ist das Tragen von Alltagsmasken weiterhin Pflicht. Nießen empfiehlt, vorab einen Schnelltest zu machen.
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