Tünnes (Anton) und Schäl (schielend, schlecht) sind nur zwei der vielen Kölner Spitznamen. (Foto: IMAGO / Eduard Bopp)

Der Jupp ist der Josef und der Tünn ist der Anton. Soweit so gut. Aber wer sind Döres und Pitter? Das steckt hinter den vielen Kölner Spitznamen.

Im Überblick:

  • Die Kölner Mundart entwickelte sich erst mit der hochdeutschen Schriftsprache.
  • Ab dem 17. Jahrhundert trennten sich geschriebene und gesprochene Sprache.
  • Im 19. Jahrhundert hat sich die kölsche Sprache als Umgangssprache etabliert.

Verkölschung der Vornamen

Mit Einführung der Umgangssprache wurden in der Domstadt auch die Vornamen "verkölscht". Aus den Endungen der vormals lateinischen Fassungen wurden aus dem Theodorus der Döres, aus dem Jakobus der Köbes und aus dem Albertus der Bätes. Insbesondere bei den weiblichen Vornamen ist zu bemerken, dass diese oft auf eine einzige Silbe verkürzt werden: Aus der Cäcilie wurde die Zill oder aus der Katharina die Tring.

Kleine Auswahl Kölner Spitznamen und ihre Herkunft

  • Barbara = Bärbelche. Das Bärbelche ist eine der wichtigsten Figuren im Hänneschen-Theater, welche die Geliebte und Verlobte vom Hänneschen spielt.
  • Hans = Schäng. Hier denkt nicht nur jeder Fan von Fortuna Köln natürlich sofort an den Präsident und Mäzen des Vereins: Hans »Jean« Löring, genannt Schäng.
  • Herbert = Bätes. Herbert ist einer der vielen Namen, die auf "-bert" enden und im Kölschen einheitlich zum Bätes oder Bäätes werden.
  • Josefine = Finche. Den Namen Finchen trägt eine durchaus eigenwillige historische Straßenbahn aus dem Jahr 1911.
  • Martin = Mätes. Am 11.11. ist nicht nur Sessionsbeginn sondern auch "Zinte Mätes" – Sankt Martin. Der Zinte Mätes verteilt dann traditionell Weckmänner an die Pänz.
  • Peter = Pitter. Der Drüje Pitter ist ein Brunnen, der Decke Pitter die Petrusglocke im Kölner Dom und das Pittermännchen ein 10-Liter-Fass.
  • Theodor = Döres. Ein ganz wichtiger Döres für Köln war der Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen. Der überaus beliebte Politiker wurde von den Kölner*innen nur Döres genannt.

Fazit:

Egal, woher die kölschen Spitznamen kommen, sie haben alle eine lange Tradition, die sich hoffentlich in Köln auch viele weitere Jahrzehnte fortsetzt.

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