Der Countdown für den Kölner Straßenkarneval läuft – in genau einer Woche ist Weiberfastnacht. Mit Absperrungen, Ausweisflächen und einer Karnevalsbühne will die Stadt für Sicherheit im Zülpicher Viertel sorgen. Das Konzept für Karneval 2024 im Überblick.
Im Überblick:
- Stadt Köln, die Polizei und andere Verantwortliche haben das neue Sicherheitskonzept für die Karnevalstage vorgestellt.
- Im Fokus: Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen rund um die Zülpicher Straße.
- Zudem soll es wieder Ausweichflächen und eine neue Bühne auf dem Hohenzollernring geben.
Neues Sicherheitskonzept für Kölner Straßenkarneval vorgestellt
Der Straßenkarneval steht vor der Tür. Nur noch eine Woche bis es aus allen Ecken wieder "Alaaf!" schallt. Um den Schutz der feiernden Massen zu gewährleisten, hat die Stadt Köln zusammen mit der Polizei ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt. Wie auch in den letzten Jahren liegt der Schwerpunkt dabei auf dem Bereich rund um die Zülpicher Straße, die erneut zu einem regelrechten Hochsicherheitsgebiet werden soll. Das genaue Konzept hat die Stadt am Donnerstag vorgestellt.
Im Detail: Diese Sicherheitsmaßnahmen sind geplant
Im Vergleich zum 11.11. rechne die Polizei dieses Mal mit deutlich weniger Gästen, da Weiberfastnacht nicht nur in Köln, sondern auch in umliegenden Städten gefeiert werde. Zum Sessionsauftakt im November 2023 waren rund 150.000 Menschen gekommen.
- Das polizeiliche Konzept bleibt weitestgehend unverändert.
- Die Synagoge an der Roonstraße soll mit Gittern geschützt werden, sicherheitsgefährdende Hinweise würden aktuell nicht vorliegen
- Die Polizei wird mit bis zu 1500 Kräften im Einsatz sein.
- Das Ordnungsamt setzt an Weiberfastnacht und Rosenmontag rund 200 Mitarbeitende ein. Hinzu kommen jeweils rund 1000 Kräfte eines privaten Sicherheitsunternehmens.
- Zudem sind in den Party-Hotspots mehrere Streetworker*innen unterwegs – für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Unterstützung benötigen.
Sicherheitskonzept: Schwerpunkt auf das Kwartier Latäng
Auch die Konzepte für die Kölner Altstadt und Südstadt sollen unverändert bleiben. In den Partymeilen wird es wieder ein Glasverbot geben. Außerdem sollen mehr als 1000 Toiletten stadtweit aufgestellt werden – 250 mehr als letztes Jahr. Den Fokus setzt die Stadt auf das Zülpicher Viertel, das Kwartier Latäng. Hier werden umfangreiche Sperrungen und Haltverbote eingerichtet. Die Zülpicher Straße und anliegende Straßen werden, wie auch am 11.11., zu einem kontrollierten Bereich mit Zugangsbegrenzung.
- Die Stadt hält am bewährten Konzept fest – die Zülpicher Straße wird wieder nur über zwei Zugänge verfügen.
- Die Mitnahme von Musikboxen und sperrigen Gegenständen wie Handkarren ist verboten.
- Anwohnende erhalten mit einem Ausweisdokument an allen Sperren Zugang.
Zugänge ins gesamte Veedel sind daneben nur über folgende Punkte möglich:
- Bachemer Straße
- Kerpener Straße
- Luxemburger Straße
- Otto-Fischer Straße
- Roonstraße
Ausweichfläche Uniwiese und besser Schutz für den Aachener Weiher
Zusätzlich zu den Absperrungen rund um die Zülpicher Straße sind weitere Entlastungsmaßnahmen geplant. 33.000 Quadratmeter der Uniwiese sollen wieder mit Platten abgedeckt werden, um Platz für bis zu 50.000 Feiernde zu schaffen. Hier soll es zwei DJs und eine "Grundversorgung" geben.
- Der Aachener Weiher soll an Weiberfastnacht ebenfalls besser geschützt werden.
- Damit der "Hiroshima-Nagasaki-Park", wie er offiziell heißt, nicht so vermüllt wird, sollen die Wasserfläche und die Grünflächen drumherum durch Gitter geschützt werden.
Jetzt ist es offiziell: Karnevalsbühne auf den Ringen kommt
Erstmals ist dieses Jahr eine Veranstaltung auf den Kölner Ringen geplant. Konkret soll es eine neue Bühne auf dem Hohenstaufenring geben, die von der Karnevalsgesellschaft "Die Grosse von 1823" konzipiert und heute von deren Präsidenten, Joachim Zöller, vorgestellt wurde. Die Veranstaltung wird den Namen "Open-Ring" tragen (in Anlehnung an das englische Wort Opening).
- Eingang der Veranstaltung ist über den Hohenstaufenring / Ecke Lindenstraße / Schaafenstraße. Der Ausgang ist nur über den Hohenstaufenring / Ecke Schaevenstraße möglich.
- Das Programm beginnt um 9 Uhr und soll bis 17 Uhr gehen.
- Mit dabei: DJs, Jugendchor St. Stephan, Rhythmussportgruppe, Kuhl un de Gäng, Kempest Finest und Stadtrand.
- Platz ist für 7500 Personen. Die Veranstalter rechnen über den ganzen Tag mit 20.000 Menschen.
- 80 Security-Mitarbeiter*innen sollen vor Ort für Sicherheit sorgen.
- Die Stadt erhofft sich von dem Pilotprojekt, dass es vor allem junge Feiernde anlockt. Durch die Dezentralisierung der Feiermöglichkeiten soll das Zülpicher Viertel entlastet werden.
Im Vorfeld hatten mehrere Gastwirte der Schaafenstraße Bedenken wegen des Standortes geäußert. Sie befürchteten erhöhtes Konfliktpotenzial, da sich die Bühne in unmittelbarer Nähe zum Hotspot der queeren Community befindet – soköln. berichtete.
- Doch der Veranstalter gibt Entwarnung: "Wir konnten alle beruhigen, dass die Situation durch unsere Veranstaltung eher besser wird als in den Vorjahren. Dadurch, dass von der Lindenstraße niemand in die Schaafenstraße hereingehen kann, ist durch unsere Veranstaltung der Bereich noch mehr geschützt."
Fazit:
Die Vorfreude auf die jecke Zeit wächst trotz aller (Sicherheits-)Diskussionen. Die Stadt Köln zeigt sich tatkräftig. Wir sind gespannt, wie die Maßnahmen in der Praxis laufen. soköln. wünscht eine schöne und sichere Karnevalszeit. Bleibt respektvoll und friedlich.
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