Während die Planungen einer Karnevalsbühne auf den Kölner Ringen weiter voranschreiten, ist die "Cologne Pride" besorgt. Der Verein fürchtet eine Zunahme von queerfeindlichen Angriffen – denn die geplante Bühne würde sich in direkter Nähe zur Schaafenstraße, dem Dreh- und Angelpunkt der Community, befinden.
Im Überblick:
- Die Stadt Köln prüft eine Veranstaltungsfläche am Hohenstaufenring, um die Zülpicher Straße als Feier-Hotspot zu entlasten.
- Der "ColognePride"-Verein äußert Bedenken: Die neue Event-Bühne wäre in der Nähe der Schaafenstraße – eine potenziell steigende Gefahr für queere Menschen.
- Kritik gibt es auch wegen der fehlenden Einbeziehung der "Wirtegemeinschaft Schaafenstraße".
Bühne auf den Ringen soll Ansturm auf Kwartier Latäng mindern
Die Stadt Köln möchte den Andrang auf der Zülpicher Straße und den Uniwiesen an den Karnevalstagen reduzieren. Eine zusätzliche Veranstaltungsfläche zwischen Schaafenstraße und Schaevenstraße soll dabei helfen. Aktuell wird das Konzept, dessen Finanzierung per Dringlichkeitsbeschluss genehmigt wurde, vom potenziellen Veranstalter geplant, soköln. berichtete.
- Doch die geplante Bühne auf den Kölner Ringen hat nicht nur positive Reaktionen hervorgerufen.
- Der Verein "Cologne Pride", der auch den "Christopher Street Day" in Köln organisiert, äußert im "Kölner-Stadt-Anzeiger" seine Sorge: Die Zahl der Übergriffe auf die queere Community könnte durch die neue Veranstaltung nahe der Schaafenstraße steigen.
Community fürchtet queerfeindliche Angriffe
Schon in den vergangenen Jahren sei die Zahl der Übergriffe auf queere Personen stark angestiegen. Denn seitdem es Absperrungen rund um die Zülpicher Straße gebe, würden die meist jungen und alkoholisierten Feiernden oftmals zur Schaafenstraße geführt, dem Treffpunkt der LGBTQIA+-Community. Die neue Veranstaltung könnte die Situation weiter verschärfen.
- "Würde nun durch eine zusätzliche Bühne auf dem Hohenstaufenring das Publikum sogar noch gezielt in die direkte Nachbarschaft der Schaafenstraße gelockt werden, müssen wir befürchten, dass die Zahl dieser Übergriffe nochmal ansteigen", teilt der Vorstand des Vereins im "Kölner Stadt-Anzeiger" mit.
- Auch die "Wirtegemeinschaft Schaafenstraße" sei bislang noch nicht in die Planungen einbezogen worden, obwohl das Oberbürgermeisterin Henriette Reker zuvor zugesagt habe.
Finale Entscheidung ausstehend: Stadt Köln prüft Sicherheitskonzept
Stadtsprecher Alexander Vogel weist daraufhin, dass über die neue Veranstaltung noch nicht final entschieden sei. Eine Genehmigung solle nur dann erteilt werden, wenn ein schlüssiges Sicherheitskonzept vorliegt, das auch die Situation rund um die Schaafenstraße berücksichtigt. Und immerhin das Ordnungsamt soll jetzt Kontakt mit der Wirtegemeinschaft aufgenommen haben.
"Cologne Pride" und weitere Beteiligte warten jetzt auf die Entscheidung, die Mitte Januar erfolgen soll. Viel Zeit bleibt also nicht mehr.
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